Oberamt FreudenstadtProtokollbericht des Oberamtmanns Martz
Am 25.26. May 1822. (Brandnacht vom Freitag 24.05. zum Samstag den
25.05.1822) der Richtung gegen Mußbach der Himmel voll Röthe seye und in
dieser Gegend ein Brand ausgebrochen seyn müsse. Davon überzeugt traf
das Oberamt sogleich die nötigen Vorkehrungen,und der Oberbeamte eilt
sofort der Gegend des Brandes zu. Unterwegs erfuhr man dann, daß der
Brand in Obermusbach, 2 Stunden von Freudenstadt, ausgebrochen, und dort
sobald als möglich angekommen, trifft der Beamte bereits 10 Gebäude und
die Kirche in Asche an. Die notwendigen Masnahmen wurden sofort
getroffen um dem Weitergreifen des Feuers Einhalt zu thun. Und mit der
größten Anstrengung und Gefahr gehabt wurde versucht das Feuer zu dämmen,
und die weiteren Gebäude zu retten. Nach der gewaltigen Dämmung des
Feuers auf der Brandstätte wurde auch das nötige noch besorgt, und hat der
Beamte am Tag auch selbst alles noch geleitet, auch wurden dann überhaupt
die weiters erforderlichen Maßnahmen getroffen.
Sofort wurde über
die Art und Weise der Entstehung des Feuers und des hierdurch verursachten
Schadens eine Untersuchung angestellt, wie folgt: Über die Art der
Untersuchung des entstandenen Feuers, auch der Bauer Adam Hofer in dessen
Haus das Feuer ausgebrochen wurde vernommen: Adam Hofer 34
Jahre alt, Bürger und Bauer zu Obermusbach, ohne Eintrag,
ungefähr 5-6000 Gulden Vermögen besitzernd. Randvermerk: Er
solle angeben was er über die Art und Ursache das in seinem Haus
entstandene Feuer zu sagen wisse: „Er könne hierüber wenig oder gar keine
Auskunft geben, seine Eltern wohnen in seinem Hause, und wegen bedeutender
Gebrechlichkeit seiner Mutter seie er bis 11 Uhr vorletzte Nacht in der
Stube geblieben und hiernach zu Bett gegangen. Kaum eine halbe Stunde
später habe ihn sein Vater geweckt mit der Anzeige, daß es im Haus brennen
müsse, in dem das Haus voll Rauch sey. Zugleich sey er aus dem Bett und
zur Stube hinaus in den Oehrn gesprungen, und diesen habe er voll Rauch
angetroffen ohne Feuer zu sehen, er habe geschaut woher der Rauch kommt,
habe sofort die Küchenthür geöffnet und in der Küche nichts von Feuer
gefunden, und im Oehrn habe der Rauch immer mehr zugenommen.
Augenblicklich habe er seine Dienstboten aus dem Bett geholt, und sey
dann in seine Schlaf kammer geeilt und seine Sachen und Kostbarkeiten in
Sicherheit zu bringen, aber auf einmal habe das Feuer von der Seite des
Daches und von der Scheuer hereingeschlagen, und nicht sey ihm hierbei
noch übrig geblieben, als sein Eheweib und sich zu retten. Sofort habe
er sein Eheweib zum Fenster hinunter zur Stube, nach dem vorher das Bett
hinausgeworfen, gebracht, und er sey im Hemd, nachdem er sich vorerst noch
in der Stube seiner Eltern nach diesen erkundigt, und gesehen, daß sie
ausser des Hauses seien, auch mit knapper Noth aus dem Hause gekommen, das
überall schon gebrannt habe. Lediglich nichts habe er retten können, in
dem das Feuer mit riesiger Schnelle um sich gegriffen habe. Nur 15 Stück
Vieh habe er noch aus dem Stall gebracht. Nach allem müsse er glauben,
daß das Feuer in der Scheuer seine Entstehung gehabt habe, denn in dem
vorderen Theil des Hauses, wo die Wohnung eingerichtet gewesen habe er
kein Feuer, sonsten nur den Rauch gesehen. Und habe das Feuer auch zuerst
von der Seite des hinteren Theils des Hauses, wo die Scheuer befindlich,
hereingeschlagen. Auch befragt den nebigen Martin Seeger, daß er sein
Haus an dem hinteren Theil zuerst in Feuer gesehen habe. An diesem großen
Unglück sey gewiß von seiner auch der seinigen Seite irgend eine
Nachläßigkeit oder Unvorsichtigkeit mit Feuer und Licht schuld, er wisse
auch selbst, daß man immer zur größten Achtsamkeit aufgefordert ist und er
kann sich keinen Grund denken wie das Feuer entstanden sey.
Randvermerk: Ob er oder die Seinigen Nacht noch etwas in der
Scheuer zu Schaffen gehabt? Weder er noch die Seinigen seien zur Nachtzeit
in die Scheuer oder den Wagenschopf der sich am nächsten bei der Scheuer
befindet, gekommen. Das Vieh werde auch gewöhnlich bei dieser
Jahreszeit noch bei Tage abgefüttert, und danach komme keiner mehr in den
Stall oder Scheuer. Randvermerk: In welchem Theil des Hauses
seine Dienstboten schlafen? In der mittleren am nächsten bei der
vorderen Wohnung. In den Zimmern habe er wo diese gewohnt nichts gefunden.
Seine Dienstboten müssen bei ihm bald zu Bett weil sie früh aufzustehen
haben, und gegenwärtig wird zwischen Tag und Nacht ins Bett gegangen und
keines mit Licht.“ Randvermerk: Ob er oder einer seiner
Angehörigen Tabak raucht? Nein, weder er noch seine Knechte rauchen
Tabak“. Randvermerk: Ob leicht in seine Scheuer zu kommen sey?
„Ja, durch den offenen Wagenschopf der an der Scheuer steht kann man
leicht auf den Heubarn kommen.“ Randvermerk: Ob er nicht wisse
ob jemand Fremder vorgestern Abend in den Wagenschopf gekommen
sey? „Nein, er wisse nichts “. Randvermerk: Ob er kein
grünes Futte in die Scheuer gebracht habe? Nein“
Randverkerk: Nun müsse das Feuer auf irgend eine Art entstanden
seyn, was er denn für eine Vermuthung deß halb habe? „Er könne, wie
gesagt, es sich nicht vorstellen bei seiner großen Vorsichtigkeit sey es
nicht möglich, daß irgend eine Unvorsichtigkeit von den Seinigen hierzu
schuld trage, er habe alle Nacht selbst überall nachgeguckt ob alles in
Ordnung sey, alle Abend auch seine Ställe visitiert, und das auch gestern
Abend um ungefähr 1/2 9 Uhr. Er habe aber nichts beobachtet oder
bemerkt was dieses Feuer ausgelöst habe, und auch seine Knechte visitiere
er gewöhnlich vor Schlafgang, auch bei diesen habe er vorgestern Nacht
keine Spur von Feuer gesehen. Einzig die Vermuthung müsse ihn
übrigbleiben, daß das Feuer durch Brandstiftung entstanden seyn müsse, was
ihm aber zu gehässig sei, es sey ihm unbegreiflich da er mit keinem
Feindschaft oder in Unfriede seines Wissens stehe.“
Randvermerk: Was er auf seiner Bühne aufbewahrt gehabt
habe? „Nichts als Früchte und zum Theil auch Mobilien“.
Randvermerk: Ob seine Scheuer zunächst an die Wohnung und
namentlich an die Küche stoßt? „Nein, es sey ein weiterer Oehrn
zwischen der Küche und einigen Zimmern, und erst weiter hinten sey die
Scheuer die durch eine gute Mauer vom Wohnhaus getrennt sey.“
Randvermerk: Ob er glaube, daß das Feuer durch eine bösliche
Brandstiftung entstanden sey, und gegen jemand einen Verdacht habe?
„Er könne auf keinen einen Verdacht werfen “. Randvermerk:
Wie hoch er seinen Verlust anschlage? „Sein Wohngebäude mit Scheuer
habe immer einen Werth gehabt von 3000 Gulden “. Sodann setzte er
seinen Schaden an Naturalien und Früchte 2000f Mobiliar mit Geschirr
l000f von dem er nichts mehr gerettet habe 1 Stück Vieh 6f
Bargeld 400f Randvermerk: Ob er straflich jemand
beschuldigen werde? Nein “. Randvermerk: Ob seine
Dienstboten auch etwas verloren haben? Ja, sein Knecht Friedrich
Seitinger, 20 Jahre alt, und Georg König 16 Jahre alt haben von ihren
Obliegenheiten gar nichts gerettet. Ersterer sei im Hemd aus dem
Dachhaus gesprungen und habe seine Kleider im Werth von 20 f verloren,
auch habe letzterer alle seine Kleider bis auf die angehabte Hose
verloren. Ferner habe seine Magd Gertrud Stoll und Kunigunde Hofer bis
auf ihre Röck die sie angezogen gehabt alle ihre Kleider verloren, Erstere
im Werth von ca 20f letztere ebenso.“ Randvermerk: Doch müßte er
bemerken, daß er auch Heiligenpfieger sey, welches Amt er im Juli 1819
angetreten habe und, daß ihm seyne jeweiligen Akten, nehmlich
hauptsächlich Quittungen ( sonst habe er keine Akten gehabt) in diesem
Feuer zu Grunde gegangen seyen, in dem er nichts habe retten können, in
der Kasse waren 10 - 12f Geld das auch zu Grund gegangen. Ober er noch
etwas anzugeben habe? ,, Nein “. J. Adam Hofer
Die Ehefrau des Adam Hofer, Christine Hofer geb. Kühnle,
26 Jahr alt gibt auf gegenseitigen Vorhalt zu vernehmen an, daß
sie in der Nacht vom 24. auf 25. May 1822 ungefähr um 12 Uhr von ihrem
Ehemann, mit der Nachricht, daß es im Hause brenne geweckt worden sey.
Sie habe dann gesehen, daß alles voll Rauch sey, und gleich danach
habe auch das Feuer bereits vom Dach in die Kammer geschlagen. Sie habe
nicht noch Zeit gehabt sich anzukleiden, und schnell habe sie ihr Ehemann
zum Fenster hinaus auf die Gasse hinunter gelassen. Gesehen habe sie
auch, daß das Haus am hinteren Theil wo die Scheuer befindlich am
stärksten brenne, aber das Feuer in einem Augenblick das ganze Haus in
Brand gesetzt habe, so habe nichts mehr gerettet werden können. Es sey
ihr unbegreiflich wie das Feuer entstanden, da sie alle im Haus gewiß ganz
vorsichtigt mit Feuer und Licht umgegangen, und aus Unvorsichtigkeit oder
Nachläßigkeit könne es nicht entstanden seyn. Nachdem sie an dem Abend
das Essen gekocht gehabt, dies sey ungefähr 6.oo Uhr gewesen sei das Feuer
auch in dem Zimmer gelöscht worden, und später keines mehr im Hause
gewesen. Auch könne das Feuer keinesfalls im vorderen Theil des Hauses wo
die Wohnung und Küche befindlich ausgebrochen seyn, da sie sonst im Bett
verbrannt wäre. Und kaum war sie hinausgekommen ist das ganze Haus in
Flammen gestanden, weiters wisse sie nicht mehr. j + +
+ kann nicht schreiben
Es wurden hernach die Dienstboten
des Adam Hofer vernommen, und zwar Johann Friedrich Seitinger, 20
Jahre alt, gebürtigt von Sulz am Neckar, seit letzten Februar bei
Adam Hofer in Diensten, welcher aufgestellte Fragen folgendes antwortet:
„er sey nach dem er des Abends abgefültert und zu Nacht gegessen gehabt
zwischen 7.00 und 8.oo Uhr mit dem Nebenknecht Georg König ins Bett
gegangen. Und in der Mitte der Nacht, es möge um 12 Uhr gewesen seyn
habe sie laut ihr Dienstherr mit der Anzeige geweckt, daß es im Haus
brenne und, daß sie versuchen sollen das Vieh aus dem Stall zu bringen. Im
Hemd sey er sofort hinaus in den Oehrn gesprungen, und hier habe er schon
alles voll Rauch und Brand angetroffen, und er nicht wisse wo es am
stärksten gebrannt habe. Sofört sey er hinunter in den Stall gesprungen,
dort habe er zwar noch kein Feuer, aber alles voll Rauch angetroffen. Und
nachdem er das Vieh hinausgetrieben gehabt seye er in den Wagenschopf der
an der Scheuer liegt geeilt um Wagen hinaus zu bringen, und dort habe er
schon alles im Feuer gesehen. Und auf einmal seye das ganze Haus
vollends in Flammen gestanden. Wie das Feuer entstanden könne er nicht
sagen, er sey so bestürzt gewesen ‚ daß wie er aus seiner Kammer
heruntergesprungen, er nicht bemerkt in welchem Theil des Hauses es am
stärksten brenne, er habe auch vor Rauch fast gar nichts gesehen. Zu der
Scheuer selbst seye er nicht gekommen, aber dort habe es wie er im Schopf
und Stall gewesen stark geprasselt, und müsse alles im Feuer gewesen seyn.
Da seyn Dienstherr äußerst vorsichtig sey und immer alles selbst
nachschaue ob alles im Haus in Ordnung sey, besonders in Beziehung auf
Feuer und Licht, auch niemand im Hause Tabak raucht, so sey es wohl
unmöglich daß durch eine Nachläßigkeit das Feuer entstanden sey. Es
sey auch kein grünes Futter in der Scheuer gewesen, und auch niemand
Fremder vorher in den Stall oder Scheuer gekommen, wodurch allenfalls
hätte das Feuer entstehen können. Gerettet habe er bei diesem
Brandunglück von dem Seinigen gar nichts, da er das Vieh aus dem Stall und
noch 1 Wagen aus dem Schopf gebracht, nicht mehr habe ins Haus hinein
kommen können, in dem, wie gesagt, das ganze Haus aufeinmal in Brand
gestanden sey. Seine Schuhe und Kleider schlage er ungefähr auf 20 -
25f (Gulden) an. J. Johann Friedrich Seitinger
Die Dienstmagd Cordula Ifofer, 20 Jahre alt, aus
Uniermusbach, ledig, gebürtigt aus Untermusbach, seit 2 Jahren in
Diensten bei Adam Hofer gibt an: sie sey nach dem sie in der Küche fertig
und alles in Ordnung gewesen am Freitag zwischen Tag und Nacht mit ihrer
Nebenmagd ins Bett gegangen und bald nach 12 Uhr habe sie ihr Dienstherr
geweckt, und ihnen gesagt, daß sie sich retten sollen in dem es im Haus
brenne. Sie habe nur Schuhe und einen Rock angezogen, und noch einige
Kleinigkeiten aus der Stube in den Arm genommen und sey aus der Kammer
hinausgesprungen, wo sie alles voll Rauch und Feuer gesehen, in der
Bestürzung habe sie aber nicht bemerkt wo es genau brennt, und sie sey die
Stege hinunter zum Hausgang hinausgesprungen, und in einiger Entfernung
habe sie ihre Kleider niedergelegt und darauf sey sie wieder zurück und
habe dem Knecht das Vieh aus dem Stall hinaustreiben helfen. Das Feuer
im Haus habe aber bereits so um sich gegriffen gehabt, daß sie nicht wisse
wo es am stärksten gebrannt habe. Sie könne sich gar keinen Grund
denken aus welchem Grund und welcher Ursache der Brand ausgebrochen. Ihr
Dienstherr sehe alle Nacht vor Schlafengehen nach ob alles in gehöriger
Ordnung sey. Überhaupt lasse es ihr Dienstherr in Beziehung auf Feuer und
Licht an keiner Vorschrift fehlen, abends dürfen auch die Dienstboten nie
mit Licht ins Bett gehen. Um 6 Uhr abends sey gegenwärtig abgekocht,
und das Feuer dann jedesmal gelöscht und abgedeckt werde. Sie wisse
niemand Fremder der mit etwas feuergefährlichem Tags vorher in das Haus
oder Scheuer gekommen, auch sey kein grünes Futter in der Scheuer gewesen.
Sie habe ihre meisten Kleider durch den Brand verloren, ihr Schaden
beträgt ca 10-20 f J. + ++ Schreibunkundig
Gertrud Schwub, 17 Jahre alt, gebürtigt in
Schernbach, sie ist 1/2 Jahr bei Adam Hofer in Diensten. Diese
gibt im wesentlichen ganz das ähnliche an wie die Hofer, und bemerkt noch,
daß sie das Feuer im hinteren Theil des Hauses am stärksten gesehen.
Wo und wie das Feuer entstanden das sey ihr nicht begreiflich. Sie
habe die meisten Kleider verloren die einen Werth von 6-8 f gehabt
haben. J.Gertraude Schwabin Der Dienstknecht,
Johann Georg König, 17 Jahre alt, geboren von Spielberg,
seit 5 Wochen bei Adam Hofer in Diensten~, weiß im wesentlichen nichts
anderes zu sagen als der Knecht Friederich Seitinger. Nachdem ihn sein
Dienstherr geweckt gehabt sei er von demselben zu der Thüre
hinausgeschoben, und das ganze Haus habe schon überall gebrannt am
hinteren Theil aber am stärksten. Gerettet habe er gar nichts als
seine in der Eile angezogene Hose und Strümpfe. Sein Schaden an
verlorenen Kleider gibt er auf 20 - 25f an. J +++
Schreibunkundig Der Vater des Hofer, Johannes
Friedrich Hofer, 62 Jahre alt, Vermögen ungefähr noch um 2000f in
Capital, welcher zu Haus bei seinem einzigen Kind in der Allenstube
gewohnt gibt auch unter Verhalt an, daß seine Ehefrau tödlich krank im
Bett, er mit seinem Sohn aufgeblieben. Um ungefähr 12 Uhr habe ihn
sofort sein Eheweib geweckt und auch gesagt sie höre etwas wie wenn es
brennen würde, er solle doch aufstehen und nachsehen, dies habe er getan,
und wie er dort vor die Stube hinaus in den Oehrn gekommen habe er solchen
voll Rauch angetroffen ohne jedoch Feuer zu sehen, und er habe sofort
seinen Sohn, der auf der vorderen Seite wohne und nur durch die Küche von
seiner Wohnung getrennt sey, geweckt, und sey dann wieder hinaus in den
Oehrn wo der Rauch nunmehr überhand genommen habe und von der hinteren
Seite hergekommen sey. Er habe dann zuerst sein krankes Eheweib zu
retten versucht. Sie haben sie mit samt dem Bett fortgetragen. Und wie
er wieder gekommen habe er das ganze Haus in vollen Flammen angetroffen,
und nicht mehr von dem Seinigen retten können. Die Ursache der
Entstehung des Brandes sey ihm nicht bekannt, und kann er nicht anders
glauben als solches gestiftet worden, denn aus Nachlässigkeit und
Unvorsichtigkeit der Hausbewohner könne es nicht entstanden seyn, als in
dem Theil des Hauses, wo das Feuer seinen Anfang gehabt haben müsse, und
wo die Scheuer zu dieser Zeit keiner mehr mit Licht und Feuer zu tun
hatte. Und vorne bei den Wohnungen und der Küche habe er kein Feuer
sondern nur Rauch gesehen. der sich von hinten hergezogen habe, Wie wo das
Feuer in die Scheune gekommen sey, durch wen das kann er sich nicht
denken. Er wisse direkt niemand mit dem er oder sein Sohn in
Feindschaft stehe, und durch der nur entsetzlichen scheußlichen Tat, und
doch lasse sich kein anderer Grund denken der das Feuer veranlasst habe,
als daß irgend ein boshafter Mensch dieses Unglück verbreitet habe.
Verlust habe er an baarem Geld, das ganz im Feuer zu Grund gegangen,
er wisse nicht bestimmt 4 - 5000 Gulden Mobiliar mit
Bettgewand, 5 Schränke mit Kleider 1000 Gulden
Habe auch andere Bürger vernommen welche nach
Angaben des Adam Hofer gesehen, daß das Feuer im hinteren Theil des
Hoferschen Hauses zuerst ausgebrochen sey. Martin Seeger, 34
Jahre alt, Bürger und Bauer, auch Gemeinderathsmitglied zu
Obermusbach, Randvermerk: Was er in Beziehung auf die
Entstehung des Feuers in dem Adam Hoferschen Hause anzugeben wisse? Er
habe ein Feuerlärmen gehört sey dann aus seinem Haus gesprungen, wonach er
gleich das Haus des Adam Hofer, und zwar von hinten wo die Scheuer
befindlich in Feuer gesehen, habe wie er aber vollends hingekommen sey
augenblicklich alles in Brand gestanden, und das Feuer blitzschnell um
sich gegriffen habe, und er habe nicht mehr in das Haus hineingekommen
vermocht. Er glaube auch nicht anders als das Feuer durch boshafte
Brandstlftung entstanden sey, da sich gar keine Ursache zur Entstehung des
Feuers denken lasse.“ Randvermerk: Ob er auch Beschädigung
erlitten habe? „Nein ‚er sei gottlob geblieben “. J. Martin
Seeger sofort wurden die weiteren Beschädigten
vernommen: Johann Adam Mast, 43 Jahre alt, Bürger und
Hirschwirth zu Obermusbach, verheiratet, Vater von 4 unerzogenen
Kinder, Vermögen ca. 11000
f. Randvermerk: Was er in Beziehung auf den
entstandenen Brand anzugeben wisse? bey dem entstandenen Feuerlärmen,
sey wie er gesehen das Gebäude des Adam Hofer, schon in vollen Flammen
gestanden, und das sey so schnell auf die übrigen nahe gelegenen Gebäude
übergesprungen, daß in einer halben Stund alles in Brand gestanden, und
sey keine Rettung mehr möglich gewesen. Auch sein Gebäude sey in einem
Augenblick in Feuer gestanden, und es sey keine Rettung mehr möglich
gewesen, er habe ausser einigen Kleidern und Bettgewand gar nichts mehr
gerettet. Randvermerk: Wie hoch er seynen Schaden berechne?
Seine beiden Häuser und Nebengebäude die ihm ganz zu Grund gegangen
haben einen Werth gehabt von ca 3000 Gulden Naturalien 1000 f
Mobilien 2000 f Vieh (2 Gaissen) 6 f . J. Johann Adam
Mast+
|
Adam Bohnet, 43 Jahre alt, Bürger und
Bauer, Vater von 7 unerzogenen Kinder, Vermögen 6000 Gulden, gibt
in Beziehung auf den entstandenen Brand an, auf ihn treffe das gleiche zu
wie bei Hirschwirth Mast, auch sein Haus mit Nebengebäude sey ein Raub der
Flammen geworden und er habe nichts retten können, als Kleider Schuhe und
Bettgewand. Sein Schaden berechnet er folgend: Für sein Haus und
Stall 2000 f Naturalien habe er verloren 1l00 f Mobilien 600 f
Vieh(lSau) 15 f J.Adam
Bohnet
J. Adam Mast, 40 Jahre
alt, Bürger und Ochsenwirth zu Obermusbach, Vater von 6
unerzogenen Kinder, ungefähr 5000 f besitzend, gibt ebenfalls
an, daß er nicht wisse wie das Feuer entstanden‚ und habe solches sehr
schnell um sich gegriffen, daß es in kurzer Zeit überall im Flecken
gebrannt habe. Sein Haus und Nebengebäude sey ganz in Asche gelegt
worden und habe er nicht daraus retten können, als einige Kleider und
etwas Bettgewand. Durch dieses Brandunglück habe er einen Verlust
erlitten, von seinen Baulichkeiten im Werth nach Haus mit Nebengebäude
3000 f Naturalien 500 f Mobilien 2500 f J Adam
Mast
Johannes Wurster, 41 Jahre alt, Bürger und
Bauer, verheirateter Vater von 5 unerzogenen Kinder, Vermögen
ungefähr 4500 f besitzend, gibt in Beziehung auf den Brand das gleiche zu
vernehmens, und sey auch sein Haus ganz in Asche gelegt, gerettet habe er
nicht als etwas Kleider und Bettgewand. Sein Schaden betrage für sein
Haus 1700 f Naturalien 500 f Mobilien 600 f
. J. Johann Wurster
Michael
Wurster, 32 Jahre alt, Bürger und Bauer, Vater von 2 kleinen
Kinder, Vermögen von ca 3000 f, gibt im wesentlichen das gleich zu
verstehen wie Mast. Auch sein Haus sey ganz eingeäschert worden, und er
habe nichts mehr retten können als wenige Kleider und Bettgewand. Sein
Schaden betrage für das Gebäude l000 f Naturalien 1100 f Mobilien
500 f J. Michael Wurster
Martin
Züfle, 57 Jahre alt Bürger und Bauer, Vater von 4 auswärts
verheirateten und noch 5 ledigen Kinder, Vermögen ca 5000 f besitzend,
gibt in Bezug auf den Brand das wesentliche wie die vorhergehenden an.
Ihm sei gottlob sein Haus noch gerettet worden ‚ jedoch mit großer
Anstrengung, und dies habe erfolgenden Personen zu verdanken. Wilhelm
Stokinger, ledig, Soldat bei dem königl. 3 Reiterregiment Johannes
Ziefle ledig Michael Pfeifle ‚ledig Daniel Gaiser, Knecht von
Igelsberg Ludwig Kilgus, ledig von Hallwangen Johannes Züfle,
Bürger und Bauer in Untermusbach diese seyen nehmlich an Leitern auf
den Fürst des Dachs gestiegen und nach der Seite welche zunächst gegen das
brennende Nachbarshaus gewesen, haben sie sich Wasser reichen lassen und
durch unaufhörliches begießen des Daches und der Wandungen wurde das Feuer
zurückgehalten, und so konnte sein Haus gerettet werden, so daß er keinen
Schaden hernach erhalten habe. Sein Nebenstehendes Waschhaus hingegen
sei in Brand gekommen und ruiniert worden. Übrigens haben sich beim
retten seines Hauses nacht verdient gemacht, der Heinrich Fischer,
lediger Dreher und Christian Wälde, ledig, beide aus
Freudenstadt Sie haben sich beide sehr viel Mühe gegeben. Letzterer
ist am Finger vom Feuer stark verwundet worden und hat dazu beigetragen
‚daß das Feuer gedämmt und seinem Haus nicht näher gekommen sey. Er
habe keinen zu berechnenten Schaden an seinem Haus erlitten, seyn
Waschhaus dagegen habe einen Werth von ca 150 f J. Johann
Martin Ziefle
Friedrich Klumpp, 36 Jahre, Bürger
und Bauer, ohne Kinder, Vermögen 500 f besitzend gibt an in
Beziehung auf die Entstehung und umsichgreifens des Brands im wesentlichen
das Gleiche wie die Vorhergehenden, seyn Haus und Nebengebäude seyen ein
Raub der Flammen geworden und habe er nichts mehr retten können, als etwas
Kleider und Bettgewand. Schaden habe er erhalten am Haus mit
Nebengebäude 2200 f Naturalien 800 f Mobilien l00 f Vieh und 2
Schweine 6 f .
Michael Frey, 60
Jahre alt, Vater von 2 verheirateten und 1 ledigen Kind, Vermögen
ca. 7000 f besitzend, kann in Beziehung auf den Brand auch nichts anderes
aussagen als die Anderen, und sein Haus sey auch ganz niedergebrannt.
Sein Verlust möge betragen: Am Haus 1000- 1200 f Naturalien
400 f Mobilien 200 f gerettet habe er nichts mehr, als wenige
Kleider. J +++ stellv.Schultheiß J.Hofer
Johannes Hofer, 52 Jahre alt, Schultheiß zu
Obermusbach, Vater von 5 verheirateten Kinder, davon das älteste
das Eheweib des Ochsenwirths Mast, 4 Kinder sind noch ledig, Vermögen ca.
7000 f, in Beziehung auf die Entstehung des Feuer im Hoferschen Haus, daß
er nicht weit entfernt gewohnt, das Feuer dasselbst bemerkt habe, und zwar
sei das hintere Theil des Gebäudes, wo die Scheuer befindlich, zuerst in
Feuer gestanden, weshalb er auch nichts vermuthen könne als, daß das Feuer
in der Scheuer des Hoferschen Hauses entstanden sey. Das Feuer habe in
schneller Eile um sich gegriffen, daß in einem Augenblick das ganze Haus
in Brand gestanden und von dort habe sich solches verbreitet, daß in einer
halben Stund sämtliche angebauten Häuser im Feuer gestanden. Und Rettung
sey deshalb nicht möglich gewesen. Er habe im Augenblick als er das
Feuer im Hoferschen Hause gesehen Sturm schlagen lassen, und die
Feuerleiter ausgesendet, und daran kaum soviel Zeit gefunden sein in der
Registratur befindlicher Akt fortzuschaffen und einige Kleider und etwas
Bettgewand zu retten. Als das Feuer sein Haus schon ganz in Flammen
gesetzt gehabt, sey er in der Registratursfube gewesen, Akten, das
Fleckenlagebuch, Unterschriftenbuch, Taufbuch, Güterbücher und noch andere
Akten der Gemeinde und die in Verwahrung gehabten Heiligenrechnungen und
Documente habe er nach Grünthal seinem Schwager in seinen Safe
zugeschickt. Bis auf der noch vorhandenen seyen Regierungsblätter und
Arzt- Bücher, an denen aber nichts besonderes hinge, dieser jedoch noch
nicht wisse, daß sie zurück geblieben und zu Grund gegangen. Sein Haus
und Nebengebäude sey ganz eingeäschert worden. Er schlage seinen
erlittenen Schaden folgend an: Wohnhaus 3000 f Naturalien 600 f
Mobilien 2200 f J. Johannes Hofer
Der
Gemeinderath erteilt dem Adam Hofer in dessen Haus das Feuer ausgebrochen,
das Zeugniss eines braven geordneten und fleißigen Mannes, da er als ein
vorsichtiger Mann bekannt sey und auch seine Leute streng in Ordnung
halte. Da das Feuermauerwerk des Gebäudes gut eingerichtet und im
vorderen Theil des Hauses befindlich gewesen ‚ wo das Feuerallemal noch
nicht ausgebrochen, so könne nicht anderes angenommen werden, als, daß das
Feuer durch bösliche Brandstiftung entstanden sey. An Vermögen möge
derselbe noch 1000 f besitzen, im übrigen stehe er in einem guten
Prädikat, und ihre Vermögensverhältnisse und den erlittenen Schaden sey
wohl an sich richtig angegeben.
Nach diesem unglücklichen Brand
sey auch die Kirche ein Raub der Flammen geworden und nicht mehr übrig
geblieben als einige Gemäuer, besonders der außer Theil des Thurms, der
Schaden der Kirche kann nicht eingeschätzt werden
Ausgezeichnet
bei diesem Brand haben sich besonders: Wilhelm Stokinger, ledig,
Michael Pfeile ledig, Johannes Ziefle, ledig, Daniel Gaiser,
ledig, von Igelsberg, Ludwig Kilgus von Hallwangen, Johannes
Züfle, Bauer zu Untermusbach, auch der Heinrich Fischer, Drehergeselle
und Christian Wälde, beide aus Freudenstadt haben sich dadurch
besonders verdient gemacht, daß sie beim Niederreißen eines schon in Feuer
gerathenen Waschhauses zunächst am geretteten Wohnhaus des Martin Ziefle,
letzterer sey an der rechten Hand stark verwundet worden, wodurch das
Feuer keinen Spielraum gegen das Zieflerische Haus bekommen haben. An
Menschen sey niemand verunglückt. Zur Beurkundung
Oberamtmann Martz
Der
Gemeinderat Johannes Hofer Gustav Braun Martin Seeger
Protokoll zur Brandschadensregelung
Nach den hier beigeschlossenen und den verpflichteten
Bausachverständigen, und von Seiten des Gemeinderaths und von Geschädigten
anerkannte Abschätzungsurkunde ist folgendes gefunden worden: Dem
Bürger und Bauer Adam Hofer in dessen Haus das Feuer
ausgebrochen ist, seyn zweistockiges Wohnhaus und Scheuer unter
Schindeldach, ganz niedergebrannt und hiervon nach dem
Brandschadensverjährungs Anschlag der 116 Theil von ..... Nach dem hier
beiliegenden Auszug aus dem Brandschadensverhütungskataster ist das ganze
Gebäude eingeschätzt auf 1400 f Abzug des 116 Theils 12f Nach Abzug
1388 f Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 231 f 20 kr
Vergütung 1 156 f 40 kr 1 Kellerhütte mit,
Anschlag 50 f Abzug 5 Theil Schindeldach, 10f Nach Abzug 40 f
Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 6 f 40 kr Nach Abzug 33 f 60
kr 1 Waschhaus mit Ziegeldach welches ganz zu Grunde gegangen
ist und nicht in Abzug kommt Anschlag 100 f
Gesamtentschädigungssumme für Adam Hofer 1290 f
(Bemerkung Währung f = Gulden)
Adam Mast,
Hirschwirt, dessen zweistockiges Wohnhaus und Scheuer unter einem
Schindeldach ist ganz verbrannt, und nach dem
Brandschadensberichtigungs-Anschlag ein Schaden von 1250f beträgt.
Im brauchbaren Zustand noch der 83 Theil - 15 f Nach Abzug
1235 f Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil - 205 f 50 kr,
Summe 1029 f 50 kr Derselbe hat ferner auf der
einen Seite und auch auf der anderen Seite eine Scheuer unter einem
Ziegeldach, ganz verbrannt, Anschlag 1500 f Abzug 1/30 Theil wegen
noch erhaltenem Gemäuer 50 f Nach Abzug 1450f 1 Holzschopf mit
Bretterdach, Anschlag 150 f Abzug 1/19 Theil wegen guten Gemäuers 8f
Nach Abzug 142f Abzug wegen Bretterdach 1/6 Theil 23 f nach
Abzug 118f Gesamtvergütung für Hirschwirt Mast 2597 f
Adam Bohnet, Bauer demselben ist sein
zweistöckiges Wohnhaus und Scheuer unter einem Schindeldach ganz
niedergebrannt, nicht brauchbares mehr vorhanden. Anschlag, 1200 f
Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 200 f Nach Abzug l000 f
Eine Kellerhütte mit Bretterdach ganz niedergebrannt und nichts
brauchbar, Anschlag 25 f Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 4 f 10 kr
Nach Abzug zur Vergütung 20 f Ein Waschhaus mit einem Ziegeldach,
das Gemäuer noch brauchbar Anschlag, 50 f Abzug 1/5 Theil für gutes
Gemäuer l0 f GesamtvergütungfürAdam Bohnet 1060 f 20
kr.
Johann Adam Mast, Bauer, dessen
zweigeschossiges Wohnhaus und Scheuer unter einem Schindeldach ist ganz
niedergebrannt und hiervon nichts mehr erhalten. Anschlag, 1600 f
Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 266 f 40 kr Nach Abzug 1333 f
20 kr Eine Kellerhütte mit Ziegeldach ist niedergebrannt und von der
Stockmauer noch ein Theil brauchbar, Anschlag 150 f Abzug wegen
gutem Mauerwerk 1/16 Theil 8 f 20 kr Nach Abzug 141 f 40 kr Ein
großes Wasch- und Backhaus mit Ziegeldach ist ganz niedergebrannt und von
der Stockmauer noch der 33 Theil erhalten Anschlag 500 f
Abzug für erhaltenes Mauerwerk 1/33 Theil 15 f10 kr Nach Abzug 484
f 9o kr Gesamtentschädigungfür Adam Mast 1959 f 50 kr
Johannes Wurster, Bauer, diesem ist sein
zweistockiges Wohnhaus samt Scheuer unter einem Schindeldach ebenfalls
niedergebrannt, und nur von der Stockmauer und an Steinen noch der 50
Theil brauchbar.
Anschlag 1000 f
Abzug wegen brauchbarer Stockmauer 1/50 Theil 20 f
Abzug wegen Schindeldachs 1 /16 Theil 163 f 20 kr
Rest nach Abzug 816 f 20 kr 1
Wagenschopf mit Bretterdach ganz verbrannt nichts mehr brauchbar.
Anschlag : 25 f
Abzug wegen Schindeldach 4 f 50kr
Nach Abzug 20 f
1 Waschhaus mit einem Ziegeldach ganz zu Grund gegangen (ohne Abzug)
Anschlag 100 f
Gesamtentschädigungssumme für Johannes Wurster 937 f 30 kr
Michael Wurster, Weber, diesem ist sein
zweistockiges Wohnhaus samt Scheuer unter einem Schindeldach
niedergebrannt, und nur von der Stockmauer der 53 Theil für gut befunden
worden.
Anschlag 800 f
Abzug der 53 Theil für Stockmauer 15 f
Restsumme 785 f
Abzug für Schindeldach 1/6 Theil 130 f 50 kr
Gesamtentschädigungssumme für Michael Wurster 684 f 10 kr
Martin Ziefle dem ist sein Waschhaus mit Ziegeldach
ganz verbrannt und davon nichts mehr brauchbar und kommt zu dem
Anschlag von 100 f
ohne Abzug
Gesamtentschädigung für Martin Ziefle 100 f
Johannes Hofer, Schultheiß, demselben ist sein
zweistockiges Wohnhaus samt Scheuer ,helftig mit Schindeln helftig mit
Ziegeln bedeckt, niedergebrannt und nur von der Stockmauer noch der 93
Theil brauchbar. Anschlag 1400 f
Abzug 1/93 Theil 15 f
Restsumme 1385 f
Abzug 1/6 Theil wegen Schindeldach 230 f 50 kr
Rest zur Vergütung 1154 f 10 kr 1
Wagenschopf mit Schindeldach ganz verbrannt und nichts mehr
brauchbar,
Anschlag 100 f
Abzug 1/6 wegen Schindeldach 16 f 40 kr
Rest zur Vergütung 83 f 20 kr 1
Backhaus mit Ziegeldach ganz niedergebrannt und
Brandschadensanschlag beträgt 25 f
1 Waschhaus mit Ziegeldach ist niedergebrannt und von der Stockmauer
der 9 Theil brauchbar,
Anschlag 75 f
Abzug 1/9 Theil 8 f 20 kr
Rest zur Vergütung 66 f 40 kr
Gesamtentschädigungssumme für Schultheiß Hofer 1429 f 10
kr
Georg Friedrich Klumpp, Bauer, diesem ist sein
zweistockiges Wohnhaus samt Scheuer unter einem Schindeldach
niedergebrannt, von der Stockmauer nur noch der 150 Theil brauchbar
Anschlag: 1500 f
Abzug 1/150 10 f
Restsumme 1490 f
Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 248 f 20 kr
Enschädigungssumme 1241 f 40 kr 1
Kellerhütte mit Bretterdach ist verbrannt und vom Gemäuer der 5
Theil brauchbar,
Anschlag: 50 f Abzug 1/5 40 f
Abzug wegen Bretterdach 1/6 Theil 6 f 40 kr
Entschädigungssumme 33 f 20 kr
Ein Holzschopf mit Bretterdach ist ganz verbrannt und nicht
brauchbar.
Anschlag: 25 f
Abzug 1/6 Theil wegen Bretterdach 4 f 10 kr
Rest zur Vergütung 20 f 50 kr
Ein Waschhaus mit Ziegeldach ganz verbrannt kein Abzug.
Anschlag: 75f
Gesamtentschädigungssumme für Georg Klumpp 1370 f 50 kr
Michael Frey, Tagelöhner, dessen zweistockiges
Wohnhaus mit Schindeldach ist ganz verbrannt und nicht brauchbares mehr
vorhanden.
Anschlag: 600 f
Abzug wegen Schindeldach 1/6 Theil 100 f
Gesamtentschädigungssumme für Michael Frey 500 f
Im ganzen beträgt hiernach die von der
Brandschaden-Versicherung-Anstalt zu vergütende Summe : 11799 f 50
kr
Freudenstadt, den 28 .May 1822
Königliches Oberamt. M a r t z
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