Einquartierung 1733

Einquartierungen in den Jahren 1733-36

Der polnische Erbfolgekrieg und seine Auswirkungen auf Obermusbach

Im Jahr 1733 wurde Karl Alexander von Württemberg der  neue Herzog von Württemberg. Er hatte als Militärführer Karriere gemacht und befand sich zum Zeitpunkt der Machtübernahme im Türkenkrieg in Belgrad. Als Frankreich 1733 Russland wegen der polnischen Erbfolge den Krieg erklärte nahm Herzog Karl Alexander als kaiserlicher Militär auf Seiten Russland und Österreich am „Polnischen Thronfolgekrieg“ teil. Er wurde 1734 Oberbefehlshaber an der Rheinfront und vom „Schwäbischer Reichskreis“ zum Generalfeldmarschall befördert. 

Soldaten-Uniformen im 18ten Jahrhundert
Soldaten-Uniformen im 18ten Jahrhundert

Da die Kriegshandlungen zum Großteil an der Grenze zu Frankreich, am Rhein, stattfanden, kam es zu Einquartierungen der Truppen im nahen Klosteramt Reichenbach, so auch Obermusbach.
Mit Frankreich wurde 1735 ein Friedensvertrag geschlossen, was dann 1736 endlich zum Rückzug der Truppen führte.
Im Rahmen dieser Zwangsdienste für das Militär mussten auch die Obermusbacher die durchziehenden Truppen beherbergen, für Verpflegung und Futter für die Tiere sorgen. Auch wurden Arbeitsleistungen im Bereich von Wachdiensten an militärischen Anlagen in Hutzenbach und Besenfeld, sowie Arbeiten an den Verteidigungs-Schanzanlagen im Bereich Kniebis abgefordert. In diese Zeit fiel auch der Bau der Alexanderschanze.
Für den Transport des militärischen Materials mussten Fuhrdienste geleistet werde. Dies führte zu fehlenden Zugtieren und Personal bei der landwirtschaftlichen Arbeit.
Alle diese Dienste und Leistungen wurden nicht oder nur gering bezahlt. Für die Obermusbacher war es, wie auch für die anderen Orte, eine schlimme Zeit, Zeitweise waren bis zu 165 Soldaten im Ort und verlangten Unterkunft und Verpflegung.

Deckblatt Einquartierung 1735
Deckblatt Einquartierung 1735

Im Baiersbronner Archiv befinden sich Abrechnungsunterlagen über diese Einquartierung, die in Teilen hier beschrieben wird. Diese Unterlagen beinhalteten eine 1738 erstellte Auflistung der Einquartierungskosten der einzelnen Gemeinden des Klosteramtes Reichenbach mit dem Zweck, nachträglich die Kosten für diese Einquartierung gleichmäßig auf die Orte des Amtes zu verteilen. 
Das Militär hatte während ihres Aufenthaltes in den wenigsten Fällen für die Unterkunft und Verpflegung gezahlt. Da die Orte aber unterschiedlich vom Militär beansprucht wurden, kam es zu unterschiedlichen finanziellen Belastungen. 
Im Nachfolgenden in einer Kurzfassung die tagebuchmäßige Auflistung der Arbeiten. Hierbei wurde auf die Auflistung der einzelnen Geldbeträge verzichtet. 
Die Schlussabrechnung ergab für Obermusbach entstandene Kosten von 934 Gulden. Bei einer mittleren Kostenbelastung von 593 Gulden je Klosteramtsgemeinde erhielten die Obermusbacher aus dem Ausgleichstopf 341 Gulden ausbezahlt.
Man möge es mir verzeihen, dass ich nicht alle Regiments-, Kompanie- und Offiziersnamen wegen der eigenwilligen Schreibweise richtig wiedergebe.
Die Originalabschnitte sind kursiv geschrieben. 

Closteramt Reichenbach

Aller derjenigen Durchzug-Last-Nachtquartier-Kriegs-Fuhr und Vorspann- Schantz und Wachtlasten wie auch Verkäufe und Lieferungen welche von denen Closter Inwohnern und allen dessen Hintersaßen erlitten und wiederum untereinander wirklich vergütet und verglichen worden. Von Georgi Anno 1733 bis Martini 1736.

Auf der Amtsversammlung am 17. Januar 1736 wurden folgende Tarife festgelegt:
– Einen Vorspann für einen Wagen, bestehend aus 1 Ochsen und 1 Mann als Wagenführer pro Tag 30 Kreuzer, bei 2 Ochsen 1 Gulden pro Tag,
– Komplett 1 Wagen mit 2 Ochsen und 1 Man pro Tag 1 Gulden 20 Kreuzer,
– 1 Reit- oder Zugpferd mit Reiter pro Tag 35 Kreuzer und für 2 Tage 1 Gulden und 25 Kreuzer,
– Personalkosten für Schanzarbeiten und als Wächter im Bewachungsdienst pro Tag im Land und zu Hausach 12 Kreuzer, sowie in Ettlingen pro Tag 20 Kreuzer,
– 1 Handwerksmann zum Schanzen 24 Kreuzer pro Tag,
– 1 etappenmäßige Verpflegung (Vermutlich Tagesration) 14 Kreuzer,
– 1 Pferde-Portion (Heu und Hafer) 14 Kreuzer,
– 1 Mund-Portion, auch Hausmannkost genannt (vermutlich ein Mittagessen) 4 Kreuzer,
– 1 Servis für die Hausmannkost (vermutlich Kosten für Essenzubereitung) 1 Kreuzer,
– für das Essen und die Pferdeverpflegung im Winter wurde ein Aufschlag gerechnet,
des weiteren Materialpreise für- Heu in Zentner gemessen 40 Kreuzer,
– Stroh als Bund gemessen 3 Kreuzer,
– Brot als Pfundpreis 1 Kreuzer 3 Heller,
– Brennholz im Claftermaß 50 Kreuzer. (1 Clafter = 3,386 qm) 

Im folgenden dann auf 27 Seiten die tagebuchähnliche Auflistung der Belastungen: 

23. November 1733
Dem Zungenbergischen Husarencommando in Freudenstadt werden 3 Wagen, jeder mit 4 Ochsen bespannt, nach Freudenstadt gefahren. Außerdem wurde 1 Zentner Heu und 90 Bund Stroh geliefert.

3. Januar 1734
Transport eines Gepäckwagen für das Zungenbergische Husarencommando von Freudenstadt nach Winzeln. Dauer 2 Tage.
Die Nepperliche Compagnie hat hier Rastquartier gemacht mit einem Rittmeister, Lieutnant, Caneten und 60 Gemeine Soldaten sowie 3 Weiber und 2 Kinder. Dabei noch 60 Pferde. Der Rittmeister und der Cornet haben für 7 Gulden auf Kosten der Gemeinde gegessen. Die Soldaten, Weiber und Kinder mußten ebenfalls verpflegt werden. 2/3 der veranschlagten Kosten hierfür wurden ersetzt.

4. Februar 1734
Für den Abtransport der Nepperlichen Compagnie war ein Wagen mit 4 Ochsen und 1 Pferd eingesetzt.

12. Februar 1734
Es sind von dem Rothischen Battalion, welche an den unteren Rhein marschiert, der Haupmann der Erlacherischen Grenadier Compagnie mit 1 Coporal und 22 Soldaten hier eingerückt und haben etappenmäßige Verpflegung genossen. Von den angefallenen Kosten von 5 Gulden 24 Kreuzer wurden 3 Gulden 8 Kreuzer erstattet.

13. Februar 1734
Zum Abtransport wurde mit 1 Wagen und 4 Ochsen in 2 Tagen mit 2 Mann bis nach Neuweiler gefahren.

27. Februar 1734
Es hat ein Husaren-Rittmeister mit 1 Leutnant, 5 Gemeinen und 1 Weib übernachtet. Sie haben viel verzehrt und nichts bezahlt. Die 9 Pferde mußten auch versorgt werden.
Zusätzlich mußten für den Abtransport 1 Wagen mit 8 Ochsen und 4 Mann für 1 Tag nach Dieterweiler fahren.

12. Januar bis 13. März 1734
 also zusätzlich zu obigen
Der Haupmann von Glaubitz des löblichen Printz Friedrich Württembergischen Regiments ist mit 45 Soldaten für 61 Tage hier gewesen. Sie sind mit Holzarbeiten beschäftigt.
Haben in der Zeit in den Häusern im Bett übernachtet und sind verpflegt worden. Für den Hauptmann und den Fähnrich mußten aus Freudenstadt 10 Fuhren und aus Dornstetten 9 Fuhren für Wein und anderes gefahren werden.
Für den Abtransport nach Seedorf wurden 10 Ochsen, 1 Pferd und 2 Mann für 2 Tage gestellt. Außerdem war für 1 Tag 1 Wagen mit 4 Ochsen nach Pfalzgrafenweiler erforderlich.

16. März 1734
Von der Hauptmann Spitznasischen Compagnie, des Herrschaftlich Württembergischen Prinz Alexanderischen Regiments zu Fuß waren 4 Tage lang 55 Mann einquartiert, die mit Bett, Holz und Lichter versorgt werden mußten.

20. März 1734
Für den Abmarsch der Spitznasischen Compagnie nach Winzeln wurden für 2 Tage 4 Ochsen und 1 Pferd gestellt.

23. März bis 15. April 1734
Die Obrist-Leuntnant Vieriel-Compagnie des Fürstenbergischen Kreis Regiments zu Fuß waren 22 Tage lang 1 Leutnant, 1 Fähnrich und 73 Gemeine in Quartier. Alle erhielten Bett, Holz und Lichter.
Für den Abmarsch wurden 1 Wagen mit 8 Ochsen, 1 Pferd und 4 Mann für 2 Tage bis Altensteig gestellt.

25. März 1734
Für das Kaiserliche Prinz Alexander Württembergische Regiment wurde von Freudenstadt nach Schiltach 1 Pferd und 1 Mann für 5 Tage gestellt.

12. April 1734
Wurde dem badischen Factor Herrn Branden und seinem Postillion 2 Pferde bis nach Simmersfeld zur Verfügung gestellt.

12. bis 18. Aprl 1734
Für Schanzarbeiten an der Kniebiser Schanze wurde Jerg Frey für 7 Tage entsandt.

16. May 1734
Für einen Transport in das französische Lager nach Ettlingen wurden für die Igelsberger 1 Wagen, 1 Pferd und 1 Mann gestellt.
Für Bauarbeiten an der Schanze wurde 1 Mann für 5 Tage gestellt.

31. Mai 1734
Für einen Heselbacher Wagen nach Ettlingen wurde 1 Mann und 1 Pferd für 6 Tage gestellt.

3. Juni 1734
Zum Peterschen Commando in Besenfeld wurden mit 1 Wagen, 6 Ochsen und 2 Mann gestellt und geliefert 50 Bund Stroh, 100 Pfund Brot und 31 Zentner (Materialangabe fehlt).
Zum Abmarsch des Peterschen Commandos von Besenfeld nach Freudenstadt wurden 1 Mann und 4 Ochsen für 1 Tag gestellt.

8. Juli 1734
Nach Dietersweiler zum Leutnant Möller vom löbl. Carilischen Husaren Regiment wurden mit 3 Mann, 1 Wagen und 6 Ochsen an einem 3/4 Tag geliefert 30 Pfund Brot, 6 Zentner Heu und 1 Scheffel Hafer.

30. Juli 1734
Für eine Nacht war Hauptmann Rene´ de Bibrach von der Hochfürstlichen Württembergischen Frey Compagnie mit 40 Mann in Obermusbach. Jedem hat man 1/2 Maß Wein, 1 Pfund Fleisch und 2 Pfund Brot reichen müßen. Die halbe Mannschaft hat Untermusbach erleiden müßen.

25. Oktober 1734
Dem Peterischen Commando zu Freudenstadt hat man liefern müßen:
14 Zentner Heu, 1 Scheffel Hafer. Transport mit 1 Wagen und 4 Ochsen sowie 3 Pferde samt dem Mann.

27. Oktober 1734
Man hat nach Freudenstadt 50 Ballen Stroh liefern sollen. dieses wurde in Freudenstadt jedoch nicht angenommen und mußte dann zurück und nach Besenfeld transportiert werden. Hierfür notwendig für 2 Tage 1 Wagen mit 4 Ochsen und 1 Pferd.

29. Oktober 1734
Von dem Kaiserlich Sachsen Gotheischen Dragoner Regiment sind 4 Compagnien mit 165 Mann und ebenso viel Pferden eingerückt. Es wurden 165 Man mit Holz und Lichter versorgt und den Pferden wurde 22 Zentner Heu verfuttert. Die Herrschaftlichen Officiere wurden verköstigt und haben nichts bezahlt.

20. bis 21. Dezember 1734
Die Obrist Leutnant Vueriel Compagnie ist hier im Rastquartier gewesen mit 1 Leutnant, 1 Fähnrich und 103 Gemeine. Es wurden 206 Brote und 10 Pferdeportionen Heu hergegeben.  Für den Abtransport nach Fürnsal wurden für 2 Tage 1 Wagen mit 8 Ochsen und 4 Reserve-Ochsen beansprucht.

13. bis 21. Dezember 1734
Für 9 Tage mußten 15 Wächter zur Bewachung des Kniebis-Passes gestellt werden.

25. bis 31. Dezember 1734 und
1. Januar bis 31. März 1735
Vom löbl. Baaden Durlachischen Kreis Regiment zu Fuß war Herr Obrist Vaholds Compagnie mit 18 Mann 128 Tage lang hier im Quartier und haben Dach und Fach ( Dach und Fach steht vermutlich für Bett im Haus) mit Holz (Brennholz) genossen.

2. bis 20 April 1735
Die Freudenbergische Compagnie vom genannten Regiment hat mit 20 Mann 18 Tage Quartier genommen.

21. März bis Ende April 1735
Für die Vasold- und Freudenbergischen Compagnien wurden 30 Leib Comisbrot in Freudenstadt abgeholt.

31. März 1735
Von Herrn Major Poppen Compagnie des löblichen Baaden Durlachschen Regiments sind 30 Mann hier gelegen, die Bett und Holz bekamen. Für den Gepäcktransport nach Romishorn wurden für 2 Tage 1 Wagen mit 4 Paar Ochsen und 1 Reitpferd gestellt.

18. April 1735
Gepäcktransport zum Freudenbergischen Bataillon nach Freudenstadt 1 Wagen und 3 Paar Ochsen gestellt. Der Transport fand aber nicht statt.

20. April 1735
Der Herr Leutnant von Schertteln des Durlachschen Regiments hat mit 70 Mann übernachtet. Für den Abtransport nach Warth wurden 3 Wagen mit 4 Paar Ochsen, 1 Pferd und 14 Ochsen zum Vorspannen eingesetzt.

20. April 1735
Zum Abtransport des Herrn Obrist Leutnant der Freudenberger Bagage nach Freudenstadt und von Altensteig wurden gestellt für 2 Tage 1 Wagen und 3 Paar Ochsen.

4. Mai bis 24. Juni 1735
Für Schanzarbeiten auf dem Kniebis wurde Männer für in Summe 131 Arbeitstage abgestellt.

3. Juni 1735
Nachdem das Kaiserliche Rheingraf Salmische Regiment in Grüntal übernachtet hat mußten dorthin geliefert werde: 4 Zentner Heu, 50 Bund Stroh und 1 Clafter Brennholz. Zum Transport wurden 3 Wagen mit je 3 Paar Ochsen eingesetzt.

4. Juni 1735
Für den Abmarsch des Salmischen Regiments von Grüntal nach Besenfeld mußte für 1 Tag 1 Wagen mit 3 Paar Ochsen gestellt werden.
Zur gleichen Zeit hat das Rumesische Infantrie Regiment in Untermusbach das Quartier aufgeschlagen. Nach Untermusbach mußten vom
8. Juni bis zum 24. August
300 Portionen oder 30 Zentner geliefert werden (Materialangabe fehlt). 

28. August bis 12. September 1735
In dieser Zeit hat das löbliche Rothirsche Creis Infantrie Regiment unter Commando von Herr Obrist von Siegernstein in Untermusbach campiert. Dorthin mußten 11 Clafter (1Clafter = 3,3 Raummeter) Brennholz geliefert werden.
Der Herr Obrist von Siegernstein war 16 Tage in Obermusbach einquartiert. Er und seine Pferde wurden versorgt. Für seine Bedienung mußte 1 Mann als Ordonanz gestellt werden.
Der Hauptmänner Dreyer und Fugger vom gleichen Regiment sind ebenfalls hier im Quartier 16 Tage gelegen.
Von den genannten Rumpf- und Rothilschen Compagnien ist in dieser Zeit auf den Feldern und Wiesen, insbesondere durch die Offizierspferde und die Ochsen beim Wasserholen, ein großer Schaden am Futter geschehen.

13. September 1735
Zum Abmarsch des Rothilschen Regiments nach Loßburg wurde 1 Wagen mit 4 Paar Ochsen eingesetzt.

15. bis 16. September 1735
Der Herr Leutnant Rostler mit der Obrist Leutnant Wiwiersch Compagnie des Fürstlichen Regiments ist mit 43 Mann 2 Tage im Rastquartier gelegen. Es wurde Dach und Bett beansprucht.
Zum Abmarsch der genannten Compagnie nach Wälde wurde 1 Wagen mit 3 Paar Ochsen, 1 Pferd und 4 Paar zusätzliche Ochsen benötigt.

20. September 1735
Zum Abtransport der Kranken vom Alt Kaiserlichen Württembergischen Regiment mußte man mit 1 Wagen und 4 Paar Ochsen nach Igelsberg und von dort nach Dietersweiler fahren.

22. September 1735
Vom Kaiserlich Sachsen-Weimarischen Infantrie Regiment ist Herr Hauptmann von Glockhausen mit 1 Leutnant, 1 Fähnrich und 58 Gemeinen über Nacht Etappenmäßig versorgt worden.

25. September 1735
Vom Kaiserlich Württembergischen Dragoner Regiment sind 1 Coporal und 14 Gemeine über Nacht hier gelegen und haben Unterkunft und Bett genossen. 1 1/2 Zentner Heu wurde verbraucht.

30. September 1735
Von Herrn Hauptmann Mausbachs Compagnie des Sachen Gothaischen Dragoner Regiments ist 1 Fähnrich, 1 Coporal und 19 Gemeine über Nacht hier gewesen und Etappenmäßig versorgt worden. Für die Pferde wurden 21 Portionen Heu verbraucht.
Für den Abtransport über Grüntal nach Simmersfeld wurden für 2 Tage 1 Wagen mit 4 Paar Ochsen beansprucht.
Zum Blochhaus nach Hutzenbach mußten 34 Clafter Brennholz gebracht werden.
Zur Bewachung des Schwarzenberger Blochhauses mußten Männer für 28 Arbeitstage gestellt werden.
Von der Hauptmann Dregerischen Compagnie des löbl. General Rothischen Kreis Regiments zu Fuß sind 5 Gemeine und 1 Coporal hier im Sortierungsquartier gelegen. Da sie kein Brot aus der Militärküche bekommen haben wurden sie mit Hausmannskost von Gastgeber versorgt und zwar vom
28. November bis Ende Dezember 1735.

1. Januar bis Ende Februar 1736
Die von Hauptmann Dregers Compagnie des löbl. Rothischen Kreis Infantrie Regiments im Flecken einquartierten 1 Coporal und 5 Soldaten haben empfangen:
1 Coporal 60 Brote und 5 Soldaten 300 Brote.
Zusätzlich 1 Gemeiner vom
9. bis Ende Februar 20 Brote.

19. Februar 1736
Von der Kaltenthanischen Compagnie haben  5 Mann 5 Brote erhalten.

1. März bis 30. April 1736
Erhalten haben 1 Coporal 91 1/2 Servisportionen und 1 Gemeiner 61 Portionen Hausmannskost.
Die Dreger- und Kaltenthalischen Soldaten haben für 61 Tage Hausmannskost erhalten.
Für die Rothischen Soldaten wurden 18 Leib Commisbrot in Freudenstadt abgeholt.
Von der Kaltenthanischen Compagnie haben 5 Mann 255 Servisportionen erhalten.

4. Februar 1736
Für den Streifendienst mußten an 2 Tagen 4 Mann gestellt werden. Hierfür hat man von der Amtspflege 10 x 5 = 40 Kreuzer erhalten.

20. bis 21. Juli 1736
Ist die Hauptmann Venturinische  Compagnie des löbl. Printz Friedrichen Regiments mit 120 Mann hier im Rastquartier gelegen und Zimmer mit Bett ohne Verpflegung genossen.
Beim Abmarsch mußte 1 Wagen mit 4 Paar Ochsen, 2 Reitpferde und 4 angeschirrte Pferde auf 2 Tage gestellt werden. 

Aus vorliegender Aufstellung ergibt sich für Obermusbach von 1733 bis 1736 eine Belastung von 934 Gulden 16 Kreuzer und 3 Heller.
Die Summe sämtlicher Kriegslasten im Klosteramt Reichenbach ergibt sich zu 5606 Gulden, die sich wie folgt verteilen:
Heselbach 547 Gulden,
Röth 934 Gulden,
Igelsberg 866 Gulden,
Obermuespach 934 Gulden,
Hochdorf – Stift Herrenberg 153 Gulden,
Hochdorf – Reichenbacher Teil 280 Gulden,
Thonbach 261 Gulden,
Schwarzenberg 667 Gulden,
Hutzenbach 329 Gulden,
Reichenbach 372 Gulden.
Nach einem Schlüssel ergibt sich eine durchschnittliche Belastung für alle Gemeinden von 5154 Gulden und damit für Obermusbach eine rechnerische Belastung von 593 Gulden. Obermusbach erhält deshalb aus dem Ausgleichstopf 340 Gulden.
Mit diesem Amtsvergleich erklären sich beteiligten Klosteramtsvertreter und die Schultheißen einverstanden.
Für Obermusbach unterzeichnet
Michael Wurster.
Reichenbach, den 2. Februar 1738

DAS DOKUMENT BEFINDET SICH IM ARCHIV BAIERSBRONN ABTL. REICHENBACH, DER EINLEITENDE TEXT UND DIE BILDER WURDEN WIKIPEDIA ENTNOMMEN.

GEFUNDEN UND AUFGESCHRIEBEN VON HANS REHBERG

Letzte Änderung am 12.03.21