Horb 1477

Horber Protokoll-Brief über die Obermusbacher
Weiderechte  
geschrieben im Jahr 1477 

Ich Eustachnis Oster Stattschreiber zu Horwe Urkunden und thun kunt aller meng-lich (jederman) mir dem Brieff. Das in myner gernwertigkeit von Ernstlicher Bit und ernordern
des wirdigen und geistlich Hern Hannsen von Wangen Priors zu Richenbach. Die
Erbern Hanns Kup von Irensperg und Conrad von Rode (Röt) dis
nach geschriben Kuntschaften
offentlichen gesagt und die mit Iren enden die Sie mir Heruber mit gelerten
wortten
und uff gehoben fingern ein lutter warheit zusagende nieman zu liebe noch zuleide one alle generde zu Gott und den Heiligen gesworn Hande Anfangklich so
sagt Hanns Kup wie das Im kund und wissende das Pfaltzgrauen Willer der Willer-
wald und das Hard. Des wolgeborn Herren Graue Bernhardts von Ebersteine
gewest sy da haben die von Obernmospach Iren umtribe und zu fart in die Hart
gehabt und habe sich auch zu einer zu begeben, das etlich von Dornstetten mit
namen Heintz Pfiffer der alt Voltzen Hanns der Ganttner und andere In die gemelt
Hardt gefarn sien, da hab Petter Schriber selig als ein amptman, von beuelhe des
obgemelten Hern Graue Bernhardts, loblicher gedechtniß die Jetz genanten von Dorn-
stetten gefangen und die goin Itulben Eberstein In den Thurme gelegt und
in den selben Irrungen haben sich der Hochgeborn myn Her von Wurtemberg
und der ogenant Braue Bernhardt selige mit ein ander vertragen, Also das dergemelt von Eberstein dem obgedachten min Hern von Wurtemberg den besty-
mpten Willer Walde und das Harde zu kauffen geben habe doch mit nemlichen
gedingde, den Dorffern die vormaltz In zu fart dar In gehabt Hande Ir gerechtig-
kort dor Inn und dortzu behalten. Er hab auch von sinem Vatter seligen gehort
sider der bestympt walde und harde verkaufft sy das der selbe sin Vatter zu
dem obgenannten Graue Bernharten goin Ortemberg (Schloß Ortenberg) sy komen da hab der selb
Graue Bernhart zu Im gesagt und In gefragt wie halten sich die armen Ludt
die vor dem gerurten verkauf In die Harde und Walde gefarn sind und saget
die Arme luthe die sollen darinn farn und Ich han Inen Ir gerechtigkeit nit ver-
kaufft d..m wolt Ich der armen ludte gerechtigkeit verkaufft Ich wolt byden zweyen hundert Gulden me gelost han, furter so sagt der genannt Hanns
das zu einer Zyt vor zweintizig Jarn (also 1427), die  von Dornstetten da er zu Mospache ge-
sessen gewest sy komen und nemen Inen Ir Vihe In der Harde da geng er und auch
ander zu dem obgemelt von Eberstein, der gebe Inen Brieff die tengen sie goin
Dornstetten uff die selben Schrift und Brieff geben die von Dornstetten den von
Mospach stracks Ir Vihe on alle engeliniß wider dem nach so sien die von Obern-
Mospache Sider here in das gemelt Harde gefarn on allen Intrag bis derzo zu disem
Span Item So sagt der obgemelt Ochsen Conradt von Rode wie das er vor der
Stett Kriegte, er wievil Jare zu Obernmospach gesessen gewest Sie, da haben dieselben
von Obernmospach mit Irm Vihe In die gerurte Harde gefarn one aller menglicht
und Sonderlichen der von Dornstetten Irrung oder Hinderniß und das solich sage
wie obstatt vor mir jetz genanten Eustachnis Oster Notarnis und statthalter also
ungenarlich gescheen und gesagt sien und auch das Ich die gernrten glubden und
eide wie ogeludt hat von den bestympten Segern In genomen und empfangen
habe des zu warem uffem urbund So han Ich nun eigen Insigel offentlich
getruckt zu ende diser Schrifft Actu er Datum uff Sant Medhardtstag von
gepurt Crist als man zalt dusent vierhundert Sübentzigk und Suben Jare.
Eustachnis Oster Notten und Shr. 

Kommentare der Redaktion sind kursiv geschrieben. Die Abschrift beinhaltet natürlich wegen der schlechten Lesbarkeit Übertragungsfehler.

Aus Hsta Stgt A512 Bü 23.
Transkribiert von Hans Rehberg

Letzte Änderung am 17.03.21