Der Obermusbacher Kienberg
Sollte jemand bei uns über den Kienberg sprechen, so meint er immer den Hausberg der Freudenstädter mit seinen Kuranlagen direkt am Stadtzentrum.
Wir Musbacher vergessen hierbei, dass der Musbacher Kienberg die höchste natürliche Erhebung in Musbach, genauer gesagt in Obermusbach, ist.
Wo liegt der Kienberg?
Auf der anderen Seite der Bundesstraße B294, fast gegenüber der Mülldeponie Bengelbruck.
An der Stelle, wo die Klosterstraße in die Bundesstraße mündet, überqueren wir die Bundesstraße und fahren in einen kleinen Waldweg hinein. Dann sind wir auf dem Kienberg. Den Gipfel teilen wir uns mit denen von Klosterreichenbach.
Auf dem Gipfel, der in Wirklichkeit eine Hochfläche ist, steht der alte Grenzstein Nr. 16 aus dem Jahr 1747. Leider ist er nicht so einfach zugänglich, da kein gepflegter Weg zu ihm führt und die gesamte Hochfläche seit „Lothar“ recht verwildert ist.
Etwas westlich der Obermusbacher Grenze und dem Gipfel verläuft auf Klosterreichenbacher Markung der Radweg von Besenfeld nach Freudenstadt mit einer schönen Aussicht auf das Murgtal.
Die zweithöchste Erhebung in Musbach ist der Krähenhartgipfel, er liegt im Bereich der Mülldeponie Bengelbruck, etwa im Bereich der Kompostanlage und ist nur 3 m niedriger als der Kienberg. In einer Grenzbeschreibung aus dem Jahr 1425 steht geschrieben, dass die Obermusbacher Grenze zwischen Reichenbach und Obermusbach über die Krähenhart 1) und die anschließende Schneeschlaif (Wassserscheide) verläuft.
Der Scheidgrund ist seit alters her im oberen Bereich die Grenze zwischen Frutenhof und Obermusbach und talwärts gesehen auch die Grenze zwischen Klosterreichenbach und Obermusbach. Die Frutenhofer Grenze zieht sich bis ins Reichenbacher Tal herab.
Weitere Informationen gibt es auf unserer Grenzwegwanderung III.
1) Hart = Hardt, steht für eine Waldweidefläche.
Foto und Text von Hans Rehberg.
Letzte Änderung am 15.03.21