Soldatengrab

Die Soldatengräber in Musbach und Bad Herrenalb

Gefallene des letzten Krieges auf Gemarkung Musbach/Igelsberg

Auszug aus einem Bericht von Heinz Bauer, Untermusbach.

Am Samstag den 05. Mai 1945 wird von der Militärregierung eine Suchaktion angeordnet. Mindestens 1 männliche Person pro Haus sollte sich an der Suchaktion beteiligen, so hatte es die französische Besatzung angeordnet.
Der Verfasser des Bericht ist damals 11 Jahre alt.
Im Wald auf Höhe der „Musbacher Hütte“ wird eine Suchkette von Männer aufgestellt.  Die Kette bewegt sich Richtung Distrikt Galluswald, dort schlägt uns ein penetranter Leichengeruch entgegen, es werden 4 Tote Zivillisten gefunden. Bei den Gefallenen handelt es sich um
Josef Ruder, Maschinenschlosser aus München geb. am 12.2.1916,
Josef Hofinger , aus Sulz am Neckar,
Max Hirnigl, Elektromonteur aus Kempten /Allg. geb. am 17.Januar 1901.
Ein unbekannter Mann dessen Identität nicht nachweisbar ist liegt in unmittelbarer Nähe zur Höhenstraße. Seine Kleider fehlen, lediglich die Hose befindet sich einige Meter neben ihm. Eine starke Oberschenkelverletzung musste zum Tode dieses Mannes geführt haben.

Soldatengrab Obermusbach
Soldatengrab Obermusbach

Es darf davon ausgegangen werden, dass die Männer am 16. April 1945 gefallen sind.
Drei Gefallenen werden in roh gezimmerte Särge, der Vierte in eine Zeltbahn gepackt.
Der junge russische Landarbeiter Vassilij Taraschenko führt mit einem Pferdegespann die Verstorbenen zum Obermusbacher Friedhof, dort finden sie ihre letzte Ruhe.
Im Gebiet Bengelbruck finden sich weitere Tote.

Grab Oberleutnant Bickner in Untermusbach
Grab Oberleutnant Bickner in Untermusbach

In der Abt. Misse der Oberleutnant Hans Birkner, er ist auf dem Friedhof Untermusbach bestattet.

In der Abt. Krähenhard finden sich weitere 6 Kämpfer, deren sterblichen Überreste nach Bad Herrenalb überführt wurden.

Gedenktafel Bad Herrenalb
Gedenktafel Bad Herrenalb
Gedenksteine der in Obermusbach und Igelsberg Gefallenen in der Mauer
Gedenksteine der in Obermusbach und Igelsberg Gefallenen in der Mauer
Gedenksteine der in Obermusbach und Igelsberg Gefallenen in der oberen Mauer
Gedenksteine der in Obermusbach und Igelsberg Gefallenen in der oberen Mauer

Das Grabfeld in Bad Herrenberg für die 1945 in der Heimat gefallenden Soldaten. Hiervon 6 von der Bengelbruck in Musbach und Igelsberg. Die Grabsteine befinden sich in der oberen Mauerreihe.

Grabstein H. Geschwendt
Grabstein H. Geschwendt
Grabstein G. Bauer
Grabstein G. Bauer
Grabstein A. Heermann und R. Heine
Grabstein A. Heermann und R. Heine
Gedenktafel Unbekannter Soldat
Gedenktafel Unbekannter Soldat
Gedenktafel Unbekannter Soldat
Gedenktafel Unbekannter Soldat

Die Gefallenen sind
Thimothäus Gschwender aus Großkarolinenfeld, geb. am 30.11.1904 in Rosenheim,
Siegfried Gerhard Heinz Bauer aus Wildau, geb. am 03.05.1926 in Leuenberg,
Alfred Heermann aus Ulm, geb. am 11.03.1901 in Heilbronn,
Rolf Christian Wilhelm Heine aus Herrsching am Ammersee, geb. am 01.11.1912 in Darmstadt
und zwei unbekannte Soldaten. 

„Die Gefallenen sind mit sicherer Wahrscheinlichkeit Angehörige des Freikorps Zöberlein. Zöberlein war ein ehemaliger Offizier des 1. Weltkriegs, der königl. bayrischen Armee, später ein strammer nationalsozialistischer Mitstreiter, brav dem Zeitgeist folgend. Das Ziel der Zöberleinleute ist es dem Feind vor- und hinter den Frontlinen,die Notlage der Bevölkerung bleibt dabei unbeachtet, Schaden zuzufügen. Ebenso führten sie auch Sabotageakte aus. Die Zöberlein tragen ausschließlich Zivilkleidung, und können deshalb nicht der Deutschen Wehrmacht zugeordnet werden, sondern dem Volksturm. Da die Genfer Konfention den Volkssturm nicht kennt, ist es auch legal von Partisanen zu sprechen.“

Fotos und Bericht von Hans Rehberg

Letzte Änderung am 07.01.23