Hof Nr. 2 Seeger

Geschichte vom Haus Seeger, heute Marohn –
– die alte Nr. 2 (5) –

Zur Zeit des großen Brandes 1822, dem Ausgangspunkt unserer Recherchen war das Haus im Besitz der Fam. Seeger und wurde vom Brand verschont. Die Seegers zählen zu den Neubürgern, die alle während oder nach dem 30jährigen Krieg nach Obermusbach gezogen sind.

Haus Nr. 2
Haus Nr. 2, Früher Seeger, heute Marohn

Die ersten bekannten Hofbesitzer sind vermutlich die Klaiss.
Hannß Kleiß, bekannt durch eine Kopie des Lagerbuches von 1425. Die Kopie dieses Lagerbuches wurde um 1595, also zu Lebzeiten von Hanns Kleiß, mit erneuerten Hofbesitzernamen erstellt.
In diesem Buch deutet ein Eintrag auf Michael Seeger als Nachfolger hin. Bekannt ist auch Michael Klaiss, er hat 1615 gehuldigt.

Hans Klaiss, OM30c, *etwa 1589 +29.1.1623 verheiratet mit Eva, *etwa 1579 +7.3.1649 in Igelsberg. Er ist nicht der Hofbesitzer.
Im Protokoll des Vogtgerichtes zu Obermusbach am 6.Juni 1608 ist ein Jakob Klaiss, als Zeuge aufgeführt. 

Hans Klaiß, *1550-70 +1604-07, gemustert 1588 ist vermutlich der Vater von „Jung“ Hans Klaiß. Hans sein Vermögen wird 1604 bei eineinhalb Höfe auf 1600 Gulden geschätzt. Das Vermögen der Witwe, die sich nach Undermuspach wiederverheiratet hat, wird 1607 auf 1250 Gulden eingeschätzt.
Das Vieh hat sie zum größten Teil mit nach Untermusbach mitgenommen.  KlVm1607)
„Jung“ Hans Klaiß, *? +?, gemustert 1598, ist vermutlich der Vater von Jakob Klaiß, +1639. 

Jacob Klaiss, OM30b, *etwa 1604? +27.3.1639. Jacob Klaiss wird in der Vermögensliste von 1607, als Sohn des verstorbenen Schultheißen Hans Klaiss, mit einem Vermögen von 400 Gulden eingeschätzt. Offensichtlich besitzt er schon einen Hof, hat aber noch nicht das große Erbe seiner Mutter angetreten. KlVm1607)
Jacob huldigt (legt den Treueeid ab) in Obermusbach 1622-25. Er besitzt 2 Hofgüter und ist 1625 Schultheiß mit einem Vermögen von 1200 Gulden.
Jakob ist 1612 und 1635 als Hofbesitzer genannt, dieser scheint mit Jakob Klaiss, *1604 aus dem Ortssippenbuch nicht identisch zu sein oder aber die Geburtseinschätzung des Ortssippenbuches ist irrt.
Im Urbar von 1667 wird Jakob Klaiss als Vorbesitzer des Hofes von Michael Seeger genannt. 

Michael Seeger, *etwa 1614 in Igelsberg +4.6.1686 heiratet 25.7.1645 Maria Clais (Klaiss), *etwa 1624 +13.4.1691 aus Obermusbach. Maria ist vermutlich die Tochter von Hans Klaiss oder von Jakob Klaiss aus dem Marktgerichtsprotokoll.  „Trauzeugen sind Georgius Frey und Anna Köchin a Mospach“, Sie haben 9 Kinder, eine Tochter stirbt früh. Sohn Petrus (Peter) erbt den Hof. Der Sohn Michael Seeger , *6.1.1667 wird Schultheiß in Igelsberg. Die Tochter Margaretha Seeger, *13.7.1658 heiratet Hanß Michael Seeger in Igelsberg. Die Tochter Maria Seeger, *26.9.1653 heiratet 1675 Georg Müller, Schultheiß in Untermusbach. Über die Kinder Johannes Seeger, *11.10.1646, Georg Seeger, *9.3.1651 ist nichts weiter bekannt. Die Tochter Anna Seeger, *13.1.1656 lebt kinderlos in Berneck und Amandus Seeger, *26.2.1661 heiratet 1696 Anna Mast in Hallwangen.
Michael war 1648 Wirt in Obermusbach. Er wird im Obermusbacher-Erneuerungsbuch von 1667 als Jungbauer genannt. Ihm steht 1 Sägetag zu. Da die Anzahl der Sägetage gleichbedeutend mit den Besitz eines Hofes war, ist davon auszugehen, dass Michael einen normalen Lehenshof wie 6 andere Bauer in Obermusbach besaß.
Auch ist in diesem Lagerbuch geschrieben, dass Michael Seeger der Nachfolger von Jacob Klaiß ist. Michael Seeger besitzt ein großes Hofgut, dass aus zwei Höfen gebildet wurde und 72 Morgen Felder umfasst. 

Peter Seeger, OM8b, *3.6.1648 +20.1.1693 heiratet 1678 Magdalena NN, *etwa 1659 +17.2.1729. Sie haben 7 Kinder, von denen 1 Kind früh stirbt. Der Sohn Johannes erbt den Hof und sein Bruder Michael stirbt mit 20 Jahren ledig. Die Tochter Margaretha Seeger, *10.6.1679 heiratet Mattheus Kugler in Breitenstein, Amt Bebenhausen, ihre Schwester Anna Maria Seeger, *24.11.1680 heiratet 1701 Christian Bohnet vom Bohnet-Ursprungshof. Die Tochter Catharina Seeger, *21.9.1686 heiratet 1729 Hans Keppler in Neuweiler/Calw und die Schwester Anna Seeger, *29.12.1692 heiratet Hans Reiser in Breitenstein.
Die Witwe Magdalena heiratet in 2.Ehe 1693 Conrad Mast, OM8c, Bauer in Obermusbach *9.6.1668 +11.2.1700. Die Eltern von Conrad sind Franz Mast und Catharina Frey, vermutlich aus Reichenbach. Sie haben 3 Kinder, die fortziehen oder früh sterben. Der Sohn Franz Mast, *1694 zieht nach Spielberg-Egenhausen und die Schwester Maria Magdalena Mast, *26.3.1697 heiratet Christian Schauz in Beuweyler, Amt Calw. 
Die Mutter Magdalene verkauft mit dem Kaufbrief vom 20. September 1710 KLKB1625-7) den Hof an ihren Sohn Johannes Seeger aus 1. Ehe für 1300 Gulden. Per testamentarischer Verfügung von 1729 vermacht Magdalene dem Pfarrer und den Lehrer zu Grüntal auch Geldbeträge. Zum Zeitpunkt ihres Todes ist der Sohn Johannes von der Kaufsumme von 1300 Gulden noch 1079 Gulden schuldig.KLInvVII-MM).

Johannes Seeger, OM11-12c, *19.9.1688 +28.8.1754 heiratet in 1.Ehe am 18.2.1710 Anna Ursula Ziflin, *30.6.1689 +15.2.1725  vom Nachbar-Hof Nr. 7.
Erbteilung von Ursula im Baiersbronner Archiv einsehbar KLInvIV-157). Sie haben 5 Kinder. Der Sohn Peter kauft vom Vater am 19.2.1743 den Hof KLInvIX-110) , wobei im Kaufbuch I geschrieben steht, dass die Eltern ihre 2 Höfe an den Sohn Peter für eine Kaufsumme von 1450 Gulden verkaufen. KlKbI-194) Der Sohn Christian Seeger, *23.12.1723 heiratet 1749 die Witwe Elisabetha Eberhardt in Wittendorf. Die Tochter Christina Seeger, *14.1.1712 heiratet in 1. Ehe Joh. Wendel Hänßler in Igelsberg und in 2. Ehe Hans Jerg Helber in Haiterbach. Die zweite Tochter Anna Maria Seeger, *27.12.1717 heiratet 1735 Christian Sackmann in Huzenbach  KlKB1721) und die dritte Tochter Eva Seeger, *5.1.1721 heiratet Hans Jerg Braun 1742 in Beihingen.
Johannes heiratet am 16.10.1725 in 2.Ehe 1725 Eva Plocher, *um Martini 1702 +10.10.1784 aus Gundelshausen. Sie haben 9 Kinder, von denen 7 Kinder jung sterben. Sohn Hanns Michael Seeger, *17.9.1726 heiratet 1764 Christina Luppold in Wittlensweiler und der Bruder Philipp (Johann) Jacob Seeger, *30.4.1738 heiratet Anna Wackenhut in Beihingen.
In der Dokumenten seiner Erbverteilung wird mitgeteilt, dass er noch Leibeigener des Kloster Reichenbach war.
An Hauptfall (Erbschaftssteuer) sind für 2 Güter 84 Gulden und für den Leibfall 16 Gulden an die Kloster Beamtung Reichenbach zu zahlen KlInvXI-49). Johannes Seeger wird 1732 als Wirt in Obermusbach geführt, aus diesem Geschäft kommen dann auch vermutlich die vielen unterschiedlichen Münzen in der Erbmasse.  An Bargeld hatte Johannes zu vererben: 2 Carolina Münzen a 10 Gulden 12 Kreuzer, 2 Halbe Carolina Münzen a 5 Gulden 6 Kreuzer, 2 Alte französische Duplonen a 8 Gulden, 4 Ducaten a 4 Gulden 30 Kreuzer, 1 Württembergischen Thaler a 2 Gulden 15 Kreuzer, 1 Alten Cotha Sächsischen Dankthaler a 2 Gulden 12 Kreuzer, an Lauben Thalern 20 Gulden 50 Kreuzer, 16 Alte französische Gulden a 1 Gulden 6 Kreuzer, 1 Schwedischen halben Gulden a 36 Kreuzer, an 30 Kreuzerstücke 17 Gulden 30 Kreuzer und weitere Münzen im Wert von 2 Gulden 44 Kreuzer  KlInvXI-49)

Peter Seeger, OM15aa, *17.1.1715 +14.5.1783 heiratet am 19.11.1743 Sophia Romann, *2.7.1726 +23.3.1778 aus Glatten. Sie haben 7 Kinder, von denen 3 jung oder ledig sterben. Der Sohn Johann Jacob erbt den Hof. Die Tochter Anna Maria Seeger, *10.2.1758 heiratet 1781 den Witwer Johann Adam Rehfuss in Aach und die Schwester Sophia Seeger, *16.2.1762 heiratet einen Ruoff in Wittendorf. Der Sohn Peter Seeger, *4.2.1766 heiratet 1792 Eva Margaretha Hofer in Aach.
Der Hof hat 1769 eine Größe von 50 Morgen Felder, 19 Morgen Wiesen, 2,5 Viertel Garten, 6 Morgen Wald, 1 Pferd, 15 Horn- und Rindvieh und 1 Schwein.
Dies ist 1769 der einzige Hof in Obermusbach der einen eigenen Wald besitzt, der andere Wald von Obermusbach ist zu dieser Zeit noch Allgemeinbesitz, ebenso die Allmend-Weideflächen.
Im Jahr 1777 werden für den Hof gelistet 45 Morgen Äcker, 23 Morgen Wiesen, 1 Morgen Garten und 11 Morgen Egarten und Viehweiden.
Der Wald und die Allmendflächen von Obermusbach werden 1785 und in den nachfolgenden Jahren unter den Bauern verteilt.
Die Witwer Peter Seeger lässt am 22.4.1779 am Amtsgericht Reichenbach KLAG1768) den Verkauf des Hofes für 2400 Gulden an ihren Sohn Jacob und seine Ehefrau Barbara eintragen.
Am 23. Juli 1783 stellt das Erbschaftsgericht ein von Peter Seeger hinterlassenes sehr großes Vermögen von 3846 Gulden fest. KlInvXVII-309)  Als Hauptfall sind 70 Gulden zu zahlen. 

Johann Jacob Seeger, OM15ac, *6.5.1754 +4.11.1827 heiratet in 1.Ehe am 11.2.1779 Anna Barbara Mast, *11.8.1756 +3.8.1798 vom Nachbarshof Nr. 6. Sie haben 4Kinder, von denen 1 früh stirbt. Der Sohn Johann Martin erbt den Hof. Die Tochter Barbara Seeger, *19.5.1785 (26.5.1786) heiratet nach Freudenstadt und die Schwester Anna Maria Seeger, *11.5.1789 heiratet 1816 Jacob Müller in Grüntal.
Das Ehepaar Johann Jacob Seeger kauft vom Vater den Hof um 2400 Gulden, wobei beide Ehepartnern von ihren Eltern je 700 Gulden Hochzeitsgabe erhalten. KlInvXX-104)
Johann heiratet in 2.Ehe 1799 Esther Hofer, *20.8.1779 +7.1.1857 vom Hof Nr. 7.
Laut Inventarienbuch bringt Johann Jacob 5072 Gulden und Esther 988 Gulden in die Ehe ein.   InvMu-1785)  Sie haben 4 Kinder, von denen 2 früh sterben. Der Sohn Adam Seeger, *14.2.1804 heiratet 1830 auf die Oberwaldacher Mühle und die Schwester Eva Seeger, *25.10.1800 heiratet 1826 auf die Vorbachmühle in Cresbach.
Der Ehevertrag von 1799 liegt im Musbacher Archiv, ist jedoch wegen der verblassten Schrift schwer lesbar.
Neben dem 1795 neu erbauten Bauernhaus steht nach dem Brandversicherungsbuch von 1779 KLVB1779-2) noch ein kleines Haus, vielleicht ein Leibgedinghaus, das jedoch 1796 abgerissen wird. Während das Haupthaus im Brandversicherungsbuch die Nr. 8 (alte Zählweise von vor 1839) hat, wird im genannten Buch als weiteres Haus von Jacob Seeger die Nr. 9 geführt, ein kleines Haus von sehr geringen Wert. Dies könnte der alte zweite Hof der Seegers gewesen sein. 

Hofmarke Seeger
Hofmarke Seeger um 1785

Johann Martin Seeger, OM39b, *5.2.1787 +19.5.1850 heiratet am 2.3.1813 Anna Maria Seid, *5.4.1790 +3.3.1861 aus Igelsberg. Johann ist Schultheiß. Sie haben 5 Kinder, von denen 2 früh oder ledig sterben. Die erstgeborene Tochter Eva Seeger, *6.12.1813 heiratet 1833 (Jung) Matthäus Armbruster, Rotgerber in Grüntal. 
Die Söhne Johann Martin und Johann Adam kaufen am 27. April 1850 gemeinsam die Liegenschaft. Der Sohn Johann Martin wird von 1850 bis 1858 als Eigentümer geführt. Ab 8. September 1858 ist gemäß Kaufbuch von 1856 nach dem Tod von Johann Martin ledig dann Johann Adam der Eigentümer des Hofes.
Johann Adam verkauft laut Kaufbuch II 1860 Wald, unter anderem an Gustav Werner aus Reutlingen. 

Das Haus brennt beim großen Brand 1822 nicht ab.

Laut Gewerbe-Katasterbuch von 1821 zahlt Martin Seeger 1824 und 1859 je 42 Kreuzer Gewerbesteuer auf die Pottaschesiederei, wobei bei der Zahlung von 1859 vermerkt ist, dass er gestorben ist. 

Johann Adam Seeger, OM39c, *13.11.1826 +31.5.1868 heiratet am 31.7.1851 Franziska Frey aus Obermusbach, *31.5.1832 in Schwarzenberg +29.5.1891 die Tochter vom Ochsenwirt Nr. 6. Sie haben 7 Kinder, von denen 1 Kind früh stirbt. Die älteste Tochter Friederike Barbara Seeger, *8.6.1852 heiratet 1873 den Postamtssekretär Gottlieb Friedrich Kopf in Stuttgart und ihre Schwester Marie Seeger, *2.8.1859 heiratet 1882 Johannes Weber, Pfarrer in Döttingen. Die dritte Schwester Karoline Seeger, *5.6.1865 heiratet 1899 den Holzhändler Rudolf Ottmar Mayer in Gernsbach. Über die Söhne Johann Christian Seeger, *15.7.1854 +23.11.1891 in Nordrach/Baden und Johann Martin Seeger, *15.5.1856 +15.8.1878 ist nichts weiter bekannt. Der Sohn Johann Adam Seeger, OM39c, *20.5.1862 heiratet am 25.2.1892 Rosine Braun und erbt den Ochsen Nr. 6 von der Mutter. Entsprechend Schätzungsbuch ist 1873 J.A. Seeger Eigentümer des Seeger-Hofes. Der alte Hof Nr. 2 bleibt im Besitz der Familie. Es erben die Kinder Friederike Seeger, Ehefrau von Friedrich Kopf, Briefpostinspektor in Stuttgart, Christian Seeger und Karoline Seeger.
Ehefrau Franziska erbt Nr. 6, den Ochsen und ihr Ehemann wird der Ochsenwirt. Im Grundbuch von 1901 ist noch die Witwe Franziska als Eigentümerin geführt. Das Buch der Feuerversicherung scheint jedoch genauer zu sein, hier sind folgende Eintragungen: Die Witwe Franziska bricht den Hof 1889 ab und baut ein Wohnhaus, das „Jägerhaus“ und ein großes Ökonomiegebäude.
Da Franziska zu dieser Zeit im „Zum Ochsen“ wohnt und diese Gastwirtschaft betreibt, sind beide Gebäude als Erweiterung des „Ochsen“ zu sehen.
Laut Güterbuch von 1895 wird das Haus von den Erben Karoline und Friederike, sowie Postinspektor Kopf aus Stuttgart abgerissen und 1890 als Scheune Nr. 2b neu erbaut. Laut Steuer-Güterbuch von 1874 wird das Haus 1890 abgebrochen und 1891 neu erbaut. Ein weiterer Eintrag sagt, dass 1892 eine Fläche von 3 a 86qm überbaut und zu Gebäude Nr. 2 steuerlich gerechnet wurde. Dies muss noch überarbeitet werden, da es im Widerspruch zur Auerhahngeschichte steht.
Neben dieser Scheune wird 1891 ein neues Wohnhaus Nr. 2, das „Jägerhaus“ erbaut. 1893 sind als Eigentümer die Kinder Christian, Karoline und Friederike Barbara eingetragen.
Der Sohn Johann Adam erbt wohl den Ochsen. 1902 ist dann der alleinige Eigentümer Christian Seeger. Das Backhaus mit der Nr. 2C wird 1883 und das Waschhaus mit der Nr. 2B 1886 abgerissen.

Die Seeger-Linie endet hier in Obermusbach.

Hofverkauf 1900
Hofverkauf 1900 durch Franziska Seeger

Nebenstehend eine Verkaufsanzeige im „Der Grenzer“ vom 29.09.1900

Im Feuerversicherungsbuch ist als nächster Eigentümer ab 1904Johannes Hofer, Ziegeleibesitzer Nr. 11, er bezeichnet sich auch als Sägewerksbesitzer, eingetragen. Er wird auch als Eigentümer vom „Jägerhaus“ geführt.
Johannes Hofer verkauft das Ökonomiegebäude Nr. 2b jedoch 1903 schon weiter an Johannes Schanz.
Das „Jägerhaus“ verkauft Hofer 1905 an Georg Frey.

Haus Nr.2
Haus Nr.2 Rückseite

Johannes Schanz, *26.10.1845 +22.12.1905 aus Tumlingen heiratet 1873 die Witwe Anna Maria Ziefle vom Ziefle-Hof. Johannes Schanz führt den Ziefle-Hof bis zu seinem Tod 1905. Er ist am 16.9.1888 gewählt und dann 17 Jahre, bis zu seinem Tod Schultheiß. Johannes hat mit Anna Maria 6 Kinder. Die Tochter Karoline Luise Schanz heiratet Herrmann Heinzelmann vom Benzinger-Hof in Aach. Johannes baut 1903 an das gekaufte Seeger-Ökonomiegebäude Nr. 2b einen Wohnteil. 1901 kauft er den Wurster-Hof Nr. 15, heute Klosterstr. 45 auf der anderen Straßenseite.
Die Tochter Friederika Schanz erbt den ehemaligen Wurster-Hof Nr. 15.
Der Sohn Karl Ludwig Schanz erbt den Seeger-Hof Nr. 2b bestehend aus der zum Wohnhaus umgebauten Scheune und wird im Feuerversicherungsbuch ab 1913 als Eigentümer geführt.
Im Schätzungsbuch von 1900 ist er schon ab 1904 als Eigentümer geführt.

Karl Ludwig Schanz, *20.06.1881 +07.09.1965 heiratet in 1.Ehe 1907 Anna Christina Maestling, *1886 +3.1.1916 aus Untermusbach. Sie haben 7 Kinder.
Karl heiratet in 2.Ehe 1921 Rosina Maestling *1884 +5.8.1971, die Schwester von Anna. Sie haben einen Sohn. Dieser Sohn Gottlob erbt als Adoptivsohn den Wurster-Hof Nr. 15 und führt den Namen Wurster-Schanz.
Karl Schanz, der Sohn aus 1. Ehe führt mit seinen Schwestern Klara und Frieda den Hof Nr. 2b weiter.

Karl Schanz 1913
Karl Schanz 1913

Karl Schanz, *1906+1983. Nach dem Tod von Karl führen die Schwestern Klara und Frieda den Hof weiter. Nach ihrem Ableben wird das Haus verkauft.
Der alte Seeger-Hof wird mit der Haus-Nr. 2b und das „Jägerhaus“ (der Auerhahn) mit 2a geführt.
Im Schätzungsbuch von 1909 ist Johannes Hofer der Eigentümer von 2a und Karl Schanz der Eigentümer von 2b.Ab 1935 wird der Seeger-Hof dann mit der Haus-Nr. 5 (Nr. vom alten Schulhaus) und der Auerhahn mit der Nr. 2 (ursprüngliche Seeger-Hof Nr.)geführt.
Im Schätzungsbuch von 1914 ist am 03.01.1924 die Witwe Friederike geb. Schneider von Johannes Hofer die Eigentümerin von Nr. 2, dieser Eintrag irrt vermutlich, da zu dieser Zeit der Besitz bereits Georg Frey gehörte.
Der Seeger (Schanz)-Hof wird an Stefanie Marohn geb. Schmälzle verkauft. Sie lebt heute mit Familie in dem renovierten Haus.

Anzeige Langholzverkauf 1892
Anzeige Langholzverkauf aus Grenzer vom 16.02.1892
Heuverkauf 1892
Anzeige Heuverkauf aus Grenzer vom 28.06.1892
Die Familiendaten entstammen dem Ortssippenbuch (OSB) Grüntal von Günter Frey und Horst Bruns.
Aus der Website www.klosteramt-reichenbach.de von Dr. Juergen Wurster sind die Informationen über die Höfe der Frühgeschichte entnommen.
Die Angabe OM.. hinter dem Namen entspricht dem OSB-Verzeichnis. Ermittelt durch Heinz Bauer und Hans Rehberg.
Weitere Daten aus HSTA Stgt. H102/63 Bd. 4 u. 10, A516L Bü6 und Ortsarchiv Musbach. KLKB1625-7)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Kaufbriefe 1625, KLVB1779-2) Archiv Baierbronn Brandversicherungsbuch 1779,  KLAG1768)Archiv Baiersbronn Amtsgerichtsbuch Reichenbach 1768, KLInvVII-MM)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Inventuren Band VII, KLInvIV-157)Band IV Abschnitt 157, KLInvIX-110)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Inventuren Band IX Abschnitt 110, KlInvXI-49)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Inventuren Band XI, KlKbI-194)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Kaufbuch I, KlInvXVII-309)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Inventuren Band XVII, KlInvXX-104)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Inventuren Band XX,  KlKB1721)Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Kaufbriefe 1721-40, KlVm1607) Archiv Baiersbronn Klosterreichenbach Vermögensliste 1607,  InvMu-1785) Archiv Musbach Inventarienbuch 1785-1810).  
Aufgeschrieben durch Hans Rehberg.

Letzte Änderung am 11.03.21