Kloster Engeltal

Das Kloster Engeltal in Hallwangen

Im Obermusbacher Lagerbuch von 1667 finden wir Lehensverpflichtungen von dem Kloster Engeltal in Hallwangen und dem Kloster Kniebis.
Zu erforschen wäre noch, über welche Wege die Kloster in den Besitz der Zehntrechte kamen.
Da zur Zeit der Erstellung des Lagerbuches das Kloster Engeltal schon lange geschlossen war, sind die Zahlungsverpflichtungen auf den Rechtsnachfolger des Klosters, das Kameralamt Dornstetten übergegangen.
Es erhielten das Kloster Engeltal und das Kloster Kniebis je zur Hälfte den großen Frucht-Zehnt bestehend aus der Ernte von Roggen, Dinkel, Hafer, Gerste, Erbsen, Linsen und Bohnen.
Außerdem den Kleinen Zehnten von den Rüben, dem Kraut, dem Hanf und dem Flachs.
Das Kloster Engeltal erhielt einen kleinen Vorteil, da vor der hälftigen Aufteilung des Ernteanteils 1/6 als Extrateil für Engeltal entnommen wurde. Ebenfalls erhielt das Kloster Engeltal den Zehnten der Heuernte. 
Alte Urkunden GR1) belegen weitere Beziehungen zwischen dem Kloster Engeltal und Musbach.
So zahlt 1496 der Nikolaus Stark aus Hallwangen für ein Grundstück im Flurstück Oenbach in Musbach gelegen jährlich 1 Pfund Heller.
In einem Streitfall zwischen dem Kloster und dem Waldgeding wird 1496 ein Urteil gefällt. Herzog Eberhart zu Wirtemberg und Mömpelgart bestätigt das Urteil und nennt als Beschwerdeführer die Waldgedingorte Unter-Muspach, Gröntal, Witliswyler, Dietrichsweiler und Unter-Aach.
Im Jahr 1500 verkauft Hanns Rechfus aus Aach eine Wiese die oberhalb von Grüntal und unterhalb von Stocka (Frutenhof?) liegt. Die Wiese grenzt oben im Tal an ein Grundstück von Großhannsen aus Muspach.
Im Jahr 1502 gibt Claus Starck von Hallwangen dem Kloster 12 Schilling Heller für eine Wiese im Onbach von Untermusbach gelegen. Die Wiese grenzt an das Grundstück von Balthasar Meigern aus Untermusbach.
Benedict Gutdsell von Untermusbach zahlt der Priorin und den Klosterfrauen zu Engeltal im Jahr 1518 jährlich einen Rheinischen Gulden  für 2 Tagwerk Wiesen ob Stocka (Frutenhof?) gelegen.
In einer Urkunde von 1587 wird Hanns Gree, Schultheiß von Obermuospach genannt. 

 Das Kloster Engeltal in Hallwangen.HW1)

Das Kloster Engeltal wurde um 1295 gegründet. Die Bewohnerinnen lebten nach den Regeln des Hl. Augustinus. Vom Klostergebäude, im Bereich der heutigen Kirche, steht noch ein Mauerrest. Im Jahr 1552 ist das Kloster bereits baufällig und 1588 abgegangen. Die Steine wurden im Dornstetter Rathaus verbaut. 

Das Kloster Kniebis bei Freudenstadt.EM1)

Klosterruine Kniebis
Klosterruine Kniebis
Hinweistafel Kloster Kniebis
Geschichtstafel im Bereich der Klosterruine Kniebis

Das Kloster Kniebis wurde um 1250 als Klausnerei durch das Kloster Herrenalb gegründet. Bereits 1278 wird es als Kloster genannt.
In den Jahren 1463 und 1513 brannte es nieder und wurde nach der Reformation 1544 endgültig aufgehoben.

HW1) aus Heimatbuch Hallwangen, 1971
EM1) aus Zu Kniebis aus dem Walde von Manfred Eimer, 1954
GR1) aus Geschichte des Oberrheins, 1865
Daten aus Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H102/63 Bd 10.
Ein Bericht von Hans Rehberg

Letzte Änderung am 18.04.24