Das Lagerbuch von 1667
13. Teil – Jagdrecht –
In diesem Teil werden die Sondernutzungsrechte bezüglich der Jagd und Weide im Gemeinsamkeit mit dem Waldgeding auf Dornstetter und Hallwanger Markung beschrieben.
Der editierte Original-Text ist noch mit Übertragungsfehler behaftet, da die Schrift in Teilen schwer les- und übertragbar ist.
Die Textkommentare sind zur Verständlichkeit kursiv geschrieben.
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ObermuespachTritt, Trab, Wohn, und Waidt
Die Innwohnere zue Obermuespach haben Trib und Treth, denn Waidgang gebrauchung wohn, Wasser, Veldt und Wäldt, mit Ihrem Rindvich und Schweinen, soweit Ihres Fleckhens Zwing und Bann raichet, einig und allein zue besuechen und zu gebrauchen;
Wie in nechstfolgenden Seiten zu ersehen.
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Die Gemeindt zue Obermuespach hatt Tritt, Trab, Wohn, und Waidt, sofern und wait Ihres Fleckhens Zwing und Bann gehet, mit Ihrem Rindvich und Schweinen, einig und allein Zue gebrauchen:
Jedoch in dem Bezürckh der dreyen Höltzer am Dirrenbihel, Sanct Martin Bihel, und im Schnepfenloch. welche mit Grundt und Boden in deren von Obermuspach Zwing und bänn gelegen, Und mit besonderen Zihl und Zaichen umb mehrer Richtigkeit willen bemarckht haben die Waldgedinger mit Denen zue Obermuspach ein gemeine Nießung an Holtz und Waidt; Vermögen
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eines Vertrages, welcher zwischen dem hochlobl: Herzogthum Württemberg, eines: und der Marggravschafft Baden, und Gravschafft Eberstein, anders theils Anno FünffZehenhundert Fünffig Siben, auff gerichtet worden, war von nachfolgenden Auffzug, ußer einer Abschrifft, genommen:
Und hirhero verbotenus inherirt worden: Zuewissen, alß sich nachfolgender Sachen halber nachbarliche Spänn gehalten haben, zwischen dem durchleüchtigen, hochgebohrenen Fürsten und Herrn, Herrn Christophen Herzogen zue Württemberg, und Teckh, Graven zue Mümppelgarts an einem: Und den durchleüchtigen Hoch- und Wohlgebohrenen Fürsten und Herrn, Herrn Philipen Marggraven zue Baden und Graven zue
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Sponheimbs und Herrn Wilhelmen Graven zue Eberstein, auch Herrn Valentin Prior zue Reichenbach am anderen Theil,
Und allerseits Underthonen, wie die bey Puncten zue Puncten gemelt werdten, das Ihre fürstliche Gnaden und Gnaden, auch der Prior, und Underthanen, sich derselben, uff zuevor etlich mahl gepflegner Underhandlung, und Güattigkeit, auch eingenommens augenscheins, gnädiglichen und underthönigliche, hirmit und in Crafft diß Brieffs, verglichen und vertragen haben, dem ist also:
Zuem andern die Spänn zue Obermuespach belangent, soll solches Obermuespach, wie es auch ist, fürnämlich in der gemeinen Gravschafft
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Eberstein Hochheit, und Oberkeit, und des Priors zue Reichenbach, zue deß Closters nideren Rechten sein, und bleiben, Es soll auch weiter bei desselben Zwingen und Bännen Weitraiche verbleiben, Lauth derhalben beschehens Undergangs, und uff gerichten Vertrags in beysein aller Herrschafftgesandten, am dato denn Sechzehenden Tag des Monats Juli, nach Christi Geburt FünffZehenhundert und Sechs Jahr:
Dieweil sich aber im Augenschein genugsamblich befindet, daß des Greenwißplatz deßgleichen das Holtz die Hohe Madt, in dem obbernörten Obermuespachischen ußgemerckhten kundtlichen Zwingen und Bännen gelegen, So sollen Sie die von Obermuespach daßelbes sey mit gebotten, Verbotten, oder allen andern Sachen, von denn württembergischen Vögten,
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und Underthonen, allerdings ohngeirrt ohnangefochten gelaßen werdten, und ob sich vor der Zeit ferwerliche Handlung zwischen dem Underthonen begeben, oder verfallen hetten, die haben doch beederseite Herrschafften auß Gnaden nachgelaßen, Und sollen alle verloffene Handlungen, Uncost, Schaden, und Forderungen, hirmit Todt und ab sein;
Und also uff dem gehabten Augenschein, und gepflegten Underhandlung, auch dise irrung fürgefallen, namblich Seiten mahl innhalt des alten Vertrags, die von Obermuespach und die von Hallwang, in dem dreyen Höllzern am Dirrenbihel, Sanct Martin Bihel, und im Schnepfenloch, aller mit Grundt und Boden in deren
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von Obermuspach Zwing und Bänn gelegen, ein gemeine Nießung haben,
Uns aber zwischen Ihnen Spännig gewesen, wo solche Bezürcks auß: und angehn, Ist umb mehner freündtligkeit und feindlebens willen, auch zue Verhüetung künftiger Spännen, daßelbig mit guetem wißen, und willen, beederseits Underthonen folgender gestalt teclarirt, und erläuttert worden,
Namblich daß solche Plätz das Dierenbihels, Sanct Martins Bihel, und Schnepfenlochs angehn, vom Mandelsbronnen hinauff biß zuem ende des Hanns Green Wise, und seindt in dem Bezürcks des gemeinen Nießens, noch zue mehren Richtigkeit, sonder Zihl und Zaichen gesezt, auch darüber Verschreibungen uffgericht worden,
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doch der Waldgedings Gerechtigkeit zu allen Theile ohnvergriffen, und gänzlich ohnabbrüchig. c.
Bey gegenwertiger Erneürung hatt die Gemeindt zue Obermuespach, denn Bezürckh solcher gemeinen Nießung an Holtz und Waidt uff Obermuespacher Weitraiche, zu erneüren angegeben, daß vermöge vorbeschribenen außzug deß alten Vertrags, solcher Platz anfahen thüe, denn numerirten Vorststeinen nach, im Angelsbronnen, darob stehet ein Vorststein mit Nro. 60 bezeichnet, bei einem anderen Stein so denn Freüdenstätter: und Altenstaiger Vorst schaidet,
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gehet alß dann, dem Gesig nach hinauff zum Ursprung des Glattbronnens, alleda stehet der 61. Vorststein, von dar uff die rechte Seiten hinab uff die Allmeindt in Weilersteig bei Georg Raiblins Groß Mad, da ist der 62. Stein, weiset hinüber uff denn 63. Vorststein, so in Michel Ziflen Wald ufm Calmanns Bihel, oder Schnepfenloch genannt, gesetzt ist, deüttet uff dem 64. Stein, so bei dem Ursprung des Pfaffenbrunnens, neben noch einem Stein so mit Nro. 65 signirt, stehet,
besagter mit Nro. 64 bezeichnete Stein schlacht einen Hackhen, deütet wider uff denn 60. Vorststein so ob dem Angelsbrunnen stehet.
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Hierbey aber ist nachrichtlichen zue wissen, daß die disermahlen bey der Renovation geschehene Beschreibung deß Bezürckhs der gemeinen Nießung, in Obermuespacher Zwingen und Bännen, denen Annis fünffzehenhundert und sechse, sodann fünffzehenhundert fünffzig siben, geschehenen zwäyer güatlichen Verträgen gemäß, in vollgülttigen Cräfften bleiben: jedoch aber dem Vorstambt Freüdenstatt, an deßen Vorstlichen Herrlich: und Gerechtigkeiten, gebotten, und verboten, in solchem District, nichts proindiciren; sondern exprehse rehervirt sein soll. c.
ENTNOMMEN AUS: HAUPTSTAATSARCHIV STUTTGART, H102/63 BD. 10.
AUFGESCHRIEBEN VON HANS REHBERG.
Letzte Änderung am 14.03.21