Lagerbuch 1667 Teil 21

Das Lagerbuch von 1667
21. Teil – Der ewig geltende Zins aus dem Lehensgut Mast, sowie die Haus- und Felderbeschreibung 

ZurückblätternÜbersichtWeiterblättern

In diesem Teil wird die Lehenszahlung vom Hof Mast geregelt.
Original-Text ist noch mit Übertragungsfehler behaftet, da die Schrift in Teilen schwer les- und übertragbar ist.
Die Textkommentare sind zur Verständlichkeit kursiv geschrieben.

Seite 475b 

Obermuespach Öwig Zinnß und Gülttenuff Martini. 

Georg Mast, zuevor Bernhardt Schwemblin, hatt innen anderhalben Lehen,
darauß gibt Er dem Closter Reichenbach Öwig ohnablösig Zinnß, und Gültt, jährlich uff Martini ohne daß Closters Costen und Schaden nacher Reichenbach zue antwortten, An Geltt genehmer Reichs: oder Landtmünz, Ein Gulden, Viertzig acht Kreüzer, drey Heller,
Habern wohlgesäubert und kauffmannsgueth Ein Malter Horber: bringt Württembergisch Landmeß Fünff Simmerin, drey Vierling,
Althennen Zwo, und Jungehüenner Zway.
IdemÖwig Zinnß — 1 Gulden 48 1/2 Kreüzer Seite 476Jährlich Gültt Habern, Ein Malter Horber: Thuet württembl: Meß — e. 5 Sr: 3 Vlg:
Jährlich Althennen — 2.
Jährlich Jungshüener — 2. 
Und wann dise anderthalbe Güetter über kurtz oder lang Tausch: Kauffs: Erbs: oder in andere weiß verendert würdten, So gefällt demCloster Reichenbach von einem gantzen Lehen dritthalben Kreüzer zur Handlohn, und Ein Kreüzer zue Weeglösin; Trifft obigen anderthalben Hofgüettern, Handlohn drey Kreüzer, vier und ein halben Heller, Sodann Weeglösen Ein Kreüzer, drey Heller: 

Seite 476b 


In Georg Masten anderhalb Lehen seindt gehörig Hauß und Güetter. 

Ein Hauß, Hofraiten, Speicher, und ohngefahrlich Ein Morgen Bohmgarthens darbey, zwischen Christ Weißern, und Michel Ziflen, stoßen vornnen an Georg Raiblen, und hinden uff ermelten Weißern;
Der Gartt hatt Etter: oder Garttenrecht. 
Ein Stückhlin Bohmgarthens uff dem Äckherlin, zwischen Christ Weißern, und Christ Wintern gelegen, stost hinauß uff sein selbst Äckherlin, und hereinwerts uff Christ Winter; Hatt Gartenrecht. 

Seite 477 

Georg Masten Güetter. 
Ein Äckherlin ohngefahrlich Ein Viertel, beederseits zwischen Christ Weißern gelegen, stost vornnen an sein selbst Gärtlin, und hinden uff Georg Morathen; Hatt Bannrecht biß Martini. 
Ein Äckherlin das Reitäckherlin genannt, ohngefahrlich Ein Morgen, zwischen Michel Seegern, und Christ Weißern gelegen, stost vornnen an Christ Winhern, und hinden uff die Allmeindt; Hatt Heürecht. 
Ein Ackherveld die Mihlhalden genannt, ohngefahrlich Zween Morgen, beederseits zwischen Conrad Claußen Seite 477b gelegen, stost vornnen uff die Allmeindt, und hinden uff ein Allmeindtackher; Ist biß Martini gebannt. 
Ein Stückhlen Wißveldt ob dem Priehl, ohngefahrlich Ein halb Viertel, zwischen dem gemeinen Weeg zue dreyen Seiten: und Georg Morathen daran stoßendem kleinen Wißpläzlin gelegen; Hatt Etter: und Garttenrecht. 
Ein Wiß die Beewiß genannt, ohngefahrlich Vier Morgen, ligt zwischen der gemeinen Gaßen Christ Winteren, und Georg Raiblen, stost oben und unden uff Christ Weißern; 

Seite 478 

Vorgedachte Beewiß hatt Bannrecht biß Martini.
Wie es mit derselben Wässerung befassen, Ist bey Christ Weißers Güettern deßhalb ein Undergänglicher Spruch eingeschriben. c.  

Ein Ackherveldt der Wasenackher genannt, ohngefahrlich Zween Morgen, zwischen der gemeinen Straß, und Christ Wintern gelegen, stost vornnen und hinden uff die Allmeindt; Ist ein Allmeindtackher. 
Ein Ackher: und Wißveldt das Rodt genannt, ohngefahrlich Sechs Morgen, zwischen Christ Weißern, 

Seite 478b 

undt der Allmeindt gelegen, stost oben und unden uff Georg Moraten; Hatt Heürecht, Und würdt uß solchen Veldt dem Hailigen zue Obermuespach jährlich uff Martini öwig ohnablösiger Zinnß geraicht Acht Schilling, Zween Heller, württembergs: Ihnen Kreüzerwehrung SibenZehen Kreüzer, drey Heller.IdemHayligen Zinnß gehn Obermuespach — 17 1/2 Kz: 
Ein Wißveldt das Lachenmadt genannt, ohngefahrlich Zween Morgen, zwischen Martin Theüeren von Undermuespach, und Michel Ziflen gelegen, stost vornnen an ermelten 

Seite 479 

Ziflen, und unden uff denn Innhabern selbsten; Hatt Heürecht. 
Ein Wiß auch das Lachenmad genannt, ohngefahrlich Ein Morgen, zwischen Michel Ziflen, und Michel Millern gelegen, stost oben uff Thoma Bonethen, und unden uff Martin Theürern; Hatt Heürecht. 
Ein Ackher der Mergelackher genannt, ohngefahrlich Anderthalb Morgen, zwischen Michel Ziflen, und Christ Weißern gelegen, stost vornnen an Georg Raiblen, und hinden an ermelten Ziflen: Hatt Heürecht. 

Seite 479b 

Ein Ackher uff dem Lumen genannt, ohngefahrlich Anderthalben Morgen, zwischen Christ Weißern, beederseits gelegen, stost vornnen uff Ihn selbsten, und hinden an Michel Seegern, auch Christ Weißers Veldspitz; Hatt Heürecht. 
Ein Ackherveldt der Jungackher genannt, ohngefahrlich Drey Morgen, zwischen Georg Raiblen, und Thoma Boneth gelegen, stost vornnen an das Finster Gäßlin, und hinden uff Christ Weißern; Hatt Bannrecht biß Martini. 
Ein Ackher der Windackher genannt, ohngefahrlich Anderhalben 

Seite 480 

Morgen, zwischen Thoma Bonethen, und Christ Weißern gelegen, stost oben an denn gemeinen Weg, und unden uff sich selbsten; Hatt Heürecht. 
Ein Ackherveldt der Maurenackher genannt, ohngefahrlichen Anderthalben Morgen, zwischen Christ Weißern beederseits gelegen, stost vornnen uff die gemeine Straß und hinden uff denn Inhabern selbsten; Ist Bannvelt. 
Ein Ackher der Hindermaurenackher genannt, ohngefahrlichen Anderthalben Morgen, zwischen 

Seite 480b 

Georg Raiblen, und Georg Morathen, gelegen, stost vornnen uff Ihne selbsten, und hinden uff denn gemeinen Weeg; Ist Bauveldt. 
Ein Ackher der Aispach genannt, ohngefahr drey Morgen, zwischen der gemeinen Gaßen, und Michel Ziflen gelegen, stost vornnen an das Finstergäßlin, und hinden uff die Allmeindt; Hatt Bannrecht bis Martini. 
Ein Ackher: und Meheveldt im Aisterbach, ohngefahr Zway Morgen, zwischen Christ Weißern, und Ihm selbsten einer: und Christ Winter andrseits gelegen; stost vornnen 

Seite 481 

uff Conrad Ziflen, und hinden uff Martin Birckhlens Meheveld; Hatt Heürecht. 
Ein Wißveldt daß Schwemblins Wiß genannt, ohngefahrlich zween Morgen, zwischen Georg Morathen, und Georg Raiblen gelegen, stost oben uff Michel Seegern, und unden uff Martin Birckhlen; Hatt Öemd: aber kein Waidrecht. 
Jeztbemelte Güetter gehören in die anderthalben Lehen, und werden verschäzt, pro: c. 

Seite 481b 

Öwige Gültt uff Martini. 

Vorermelter Georg Mast hatt weiteres innen Ein Güetlin daß Hayligen Güetlin genannt, so vor alters Jacob Weißer beseßen, darauß gefällt dem Closter Reichenbach jährlich uff Martini zue Öwig beständiger Gültt, Habern wohl gesüeberte guete Frucht uff daß Closter Casten zue antwortten, Vier Viertel Horber: Ihnen württembergisch Meß, Zway Simmerus, Vierthalb Vierling. Idem.Jährlich Gültt Habern — n. 2 Sr. 3 1/2 Vtl.
Wann auch solches Güetlin verendert würdt, es geschehe in welchen 

Seite 482 

Weeg es wolle, So solle dem Closter Reichenbach, gleich inner acht Tagen nach vorgangener Verenderung, Ein Kreützer, anderhalb Heller, zue Handlohn, und drey Heller, alles württemberger Münz, zu Weglösen, bezahlt:
auch dem Closter die schuldige Frohndienst gleich wie von einem Taglöhnersgüetlin, alle Jahr , und uff erforderen, darvon gelaistet werdten. c 


Darein gehören:
Ein Hauß, Hofraiten, und ohngefahrlich Ein halb Viertel Gartten darbei, zwischen Georg Morathen, und Conrad Claußen stehendt, und resp: gelegen, 

Seite 482b 

stoßen vornnen und hinden uff die Allmeindt; Der Gartt hatt Etterrecht. 
Ein Stuckh Wißveldt der Welhnes-Hoff genannt, ohngefahrlichen Zween Morgen, zwischen Michel Ziflen, und der Allmeindt gelegen, stost vornnen uff Christ Winttern, und hinden uff Georg Raiblen; Hatt Heürecht. 
Ein Madveldt das Reeßmad genannt, ohngefahrlich drey Morgen, zwischen Gall Guetschellen, und der Allmeindt gelegen, stost vornnen 

Seite 483 

an Thoma Bonethen, und hinden an Enderes Plöchlin; Hatt Heurecht. 
Ein Wißveldt da Diemen Mädlin genannt, ohngefahrlich Ein halbe Morgen, zwischen Christ Winttern, und der Allmeindt gelegen, stost vornnen an Conrad Ziflen, und hinden an gemelten Winther; Hatt solches Wißveldt das Heürecht; und mueß ein Fahrweeg dardurch in Dannwaldt gestatten.
Dieses jeztbeschribene Güetlin hatt in daß Fleckhen Bannwaldt kein andere gerechtsambi dann das noth- 


ndige Brennholz, und Bischlen, zue hawen, da man aber Bawholz zuem Hauß bedürfftige, soll der Innhaber die Gemeindt zuevor darumb ersuachen. r. 
Undt ist dises Güettlin zue verschäzen astimirt worden, umb: c.  

ZurückblätternÜbersichtWeiterblättern

ENTNOMMEN AUS: HAUPTSTAATSARCHIV STUTTGART, H102/63 BD. 10.

AUFGESCHRIEBEN VON HANS REHBERG.

Letzte Änderung am 14.03.21