Gemeinderatsprotokoll 1891

21. August 1908 
Nach einem Erlaß des Kgl. gemeinsch. Oberamts in Schulsachen soll am 6. April d. J. und in Bezugnahme auf den Beschluß der bürgerlichen Kollegien von Ober- u. Untermusbach, vom 17. März d.J., soll zu dem innerhalb 4 bis 5 Jahren zu erbauenden gemeinschaftlichen Schulhaus, jetzt schon von beiden Gemeinden zustimmen, ein Betrag von 1000 Mark in Etat eingestellt werden.
Nach eingehender Beratung wurde von den bürgerlichen beschlosssen:
Im Etat pro 1908/09 200 Mark xx für den Schulhausneubau einzustellen. Ferner soll der zu erwartende Staatsbeitrag und der von der Brandversicherungsanstalt anläßlich der neu erbauten Wasserleitung zu hoffenen Beitrag zu diesem Zweck zurückgelegt werden.
Gemeinderat Kappler Schneider Bohnet Braun Ziefle A.Bohnet
Bürgerausschuß Dölker Frey Mast Schanz   

7. Juli 1908 
Der Pächter des hiesigen Fischwassers, Adam Seeger, z. Ochsen ist gestorben.
Der Nachfolger desselben, Eugen Breuning stellt den Antrag, ihn das Fischwasser für die Restzeit bis 31. März 1910 zu überlassen.
Beschluß:
Diesem Antrag zu entsprechen und dem Eugen Breuning das Fischwasser bis zum 31. März 1910, um den Preis von 20 Mark zu überlassen.
Anerkannt Unterschrift Breuning
z.B.
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Schneider Ziefle Bohnet
Bürgerausschuß Mast Schanz Frey Finkbeiner    

7. Juli 1908 
Da die Belohnung des Brunnenmeister Müller gemeinschaftlich mit Untermusbach noch nicht festgestellt ist, wird von den bürgerlichen Kollegien beschlossen:
Dem Brunnenmeister Müller für die Besorgung dieses Geschäfts, von Seiten der hiesigen Gemeinde, den Anteil von 15 Mark pro Tag mit Wirkung vom 1. April 1907 an zu verwilligen.
Anerkannt Unterschrift Müller
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Schneider Ziefle Bohnet
Bürgerausschuß Mast Schanz Frey Finkbeiner   

23. August 1908 
Nach Entscheidung der Versicherungsanstalt Württemberg, steht die Schwester des Farrenwärters Oesterle, die Marie Oesterle wegen Mithilfe bei der Farrenhaltung, bei der Gemeinde in einem mittelbaren Dienstverhältnis und sollen die Beitragsmarken für die letzten 2 Jahre 106 a 20 Pf. von der Gemeind nachbezahlt werden und dieselbe ständig weiter versichert werden.
Beschlossen wird:
Diese Entrichtung zu genehmigen, den Betrag von 21 Mark den Gemeindepfleger zur Zahlung anzuweisen und die Marie Oesterle, bei derBezirkskrankenkasse weiter zu versichern.
Gemeinderath Kappler Schneider Braun Bohnet Ziefle  

17. Februar 1909 
Bezüglich der Anschaffung von Salz zum Auftauen der Hydrantenschächte, wird beschlossen dem Brunnenmeister Müller pro Jahr 5 Mark Entschädigung zu gewähren, damit er das Salz aus eigenen Mitteln anschaffen soll.
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Ziefle Bohnet
Bürgerausschuß Mast Dölker Wörner Finkbeiner   

19. März 1909 
Georg Friedrich Wurster geb. den 5. Febr. 1883 zu Igelsberg, nunmehrigen Ehmann der Friedrika geb. Schanz, stellt den Antrag, als Bürger in die hiesige Gemeinde aufgenommen zu werden.
Vom Gemeinderat wird beschlossen:diesem Antrag zu entsprechen gegen die festgesetzte Gebühr von 10 Mark, und den Betrag der Gemeindepflege zum Einzug zu übergeben.
z.B.
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Schneider Ziefle Bohnet   

24. April 1909 
Der Jagdpachtvertrag mit Herrn Emil Hamma und H. Lehmann wird bis 1916 bei einen Pachtzins von 1000 Mark jährlich verlängert.
Nachtrag zum Pachtvertrag:
Das die Jagd nicht öffentlich versteigert wurde wird unter Beziehung auf Art. 5 Ziff  2 des Jagdgesetzes, vom 27. Oktober 1855, folgendermaßen begründet: die bisherigen Pächter haben seit Jahren den Fremdenverkehr hier sehr gehoben, was im Interesse der Gemeinde ist, auch ist der Preis in solcher Höhe, daß an einen Mehrerlös nicht zu denken war. 

24. April 1909 
Der Militärverein Ober- und Untermusbach hat bei der Gemeinde ein Ansuchen um einen Beitrag zu seiner am 31- Mai d.J. stattfindenden Fahnenweihe gestellt.
Von den bürgerlichen Kollegien wird beschlossen:
Dem Militärverein Unter- u. Obermusbach einen Beitrag von 100 Mark zu der bevorstehenden Fahnenweihe zu verwilligen und der Gemeindepflege zur Zahlung anzuweisen.
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Ziefle Bohnet
Bürgerausschuß Mast Dölker Wörner Finkbeiner   

24. Juni 1909 
Die Gemeinde hat zu der erstellten Wasserleitung ein zur Quellfassung erforderliches Waldgrundstück erworben um den Preis von 494 Mark.
Von den bürgerlichen Kollegien wird beschlossen:
200 Mark auf den Grundstock zu übernehmen bezugl., von dem Grundstock-Soll, in Anzug zu bringen.
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Schneider Bohnet
Bürgerausschuß Mast Schanz Wörner Dölker Finkbeiner   

13. Juli 1909 
Nachdem die ledige Anna Hayer von Untermusbach für die beiden Gemeinden Ober- u. Untermusbach zur Hebamme gewählt ist, die ärztliche Untersuchung keinen Anstand ergeben hat und die Anmeldung zur Ausbildung bereits erfolgt ist, wird vom Gemeinderat beschlossen:
1. Die beiden Gemeinden bezahlen sämtliche durch die Ausbildung in der Hebammenschule entstehenden Kosten, sowie die zum Hebammendienst erforderlichen Utensilien, und zwar die Gemeinde Obermusbach ein Drittel, Untermusbach zwei Drittel.
2. Daß jährliche Wartgeld wird wie bisher auf 100 Mark festgesetzt.
3. Nach erfolgter Ausbildung hat Anna Hayer ihren ständigen Wohnsitz in einer der beiden Gemeinden zu nehmen.
Sollte dieses nicht eintreffen, so hat Anna Hayer sämtliche Ausbildungskosten den Gemeinden zurück zu ersetzen und mindestens 1 Jahr vor den Wegzug zu kündigen.
Gemeinderat Kappler Bohnet Braun Schneider Ziefle   

4. August 1909 
Laut Benachrichtigung der Direktion der Hebammenschule, wird die ledige Anna Hayer, von Untermusbach in den Lehrkurs vom 1. Sept. 1909 bis März 1910, aufgenommen.
Vom Gemeinderat wird beschlosssen, sämtliche vom Kgl. Oberamtspfisikat bestimmten Gerätschaften auf Kosten der beiden Gemeinden Ober- u. Untermusbach anzuschaffen.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Züfle Bohnet  

5. August 1909 
Die beiden Gemeinden Ober- u. Untermusbach haben beschlossen gemeinschaftlich ein neues Schulhaus zu bauen.
Die Kosten sollen in der Weiß verteilt werden, daß Untermusbach 2/3, Obermusbach 1/3 zu bezahlen haben.
Plan und Kostenvoranschlag, wurde von Herrn Oberamtsbaumeister Schäfer in Freudenstadt ausgearbeitet und vom Kgl. Konsistorium geprüft.
Der Voranschlag beträgt 45000 Mark. Abgeboten wurden bei der Vergebung der Arbeiten cirka 4000 Mark.
Der Bauplatz und die Kosten der Bauleitung werden sich auf etwa 4000 Mark belaufen und wird demgemäß die hiesigen Gemeinde cirka 15000 zu zahlen haben.
Zur Beschaffung dieser Mittel beschließen die bürgerlichen Kollegien:
1. Von der Oberamtssparkasse Freudenstadt ein Kapital von 15000 M aufzunehmen, dasselbe neu zugesagt zu 4 1/4 % bis zum April 1914 zu verzinsen, von da ab in 30 Kapitaltilgung und Verzinsung in sich schließenden Jahresraten abzutragen, so daß die erste Anutiäte am 1. April 1915 zu zahlen wäre.
2. Um Genehmigung zu dieser Kapitalaufnahme nachzusuchen.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle
Bürgerausschuß Dölker Finkbeiner Frey Wörner   

6. Oktober 1909 
Gg. Frey hier stellt ein Ansuchen an den Gemeinderat um Erhöhung der Straßenkandel vor seinem Hause da das Wasser nicht ablaufe.
Beschluß:
Die Straßenkandel soll entsprechend erhöht werden und die Arbeit dem Maurer Ehmann im Taglohn übertragen werden.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle
Bürgerausschuß Dölker Finkbeiner Frey Wörner   

26. Februar 1910 
Die Herrn Eisenbeis von Grünthal und Barth von Frutenhof, suchen um die Erlaubnis nach, ein Gestänge mit elektrischer Hochspannleitung zum Zwecke der Abgabe von Licht und Kraft für die hiesige Gemeinde auf hiesiger Markung zu erstellen.
Die bürgerlichen Kollegien beschliessen:
Dem Ansuchen der Herrn Eisenbeis und Barth wird entsprochen, sofern das Unternehmen in der Zeit bis spätestens 1. Juni 1910 geschieht, die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden und für allen während des Baues und des eventuallen Betriebs und durch etwaige Unglücksfällen entstehenden Schaden haften.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle
Bürgerausschuß Dölker Finkbeiner Mast Schanz Wörner   

12. März 1910 
Dem Schmid Johannes Hofer wird als Spritzenmeister der hiesigen Feuerspritze eine jährliche Vergütung zahlbar je auf 1. April von 5 Mark verwilligt, wie seither.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle Frey
Bürgerausschuß Dölker Finkbeiner Schanz Wörner    

24. März 1910 
Die Wittwe Karolin Bohnet sucht um den Platz im Kirchhof neben ihrem Ehemann, für sich nach.
Die bürgerlichen Kollegien beschließen:
Diesem Ansuchen zu entsprechen und in Anbetracht, daß ihr verstorbener Ehemann den Kirchhofplatz der Gemeinde siner Zeit um den Selbstkostenpreis überlassen hat, eine Vergütung dafür nicht zu erheben.
Gemeinderat Kappler Schneider Bohnet Ziefle Frey
Bürgerausschuß Dölker Finkbeiner Mast Schanz Wörner  

9. April 1910 
Der Mietvertrag zwischen der Gemeinde Obermusbach und der Familie Ansel in Stuttgart betreffend der Wohnung im hiesigen Rathaus ist am 1. April 1910 abgelaufen. Die Familie Ansel sucht um Verlängerung des Vertrages bis 1. April 1911 nach.
Die bürgerlichen beschließen diesem Ansuchenzu entsprechen, und den Mietvertrag um den seitherigen Preis von 80 M bis 1. April 1911 zu verlängern.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Frey
Bürgerausschuß Dölker Finkbeiner Mast Schanz
Eingesehen Kgl. Oberamt Wiegandt   

16. Mai 1910 
Die Hebamme Anna Maria Mast ist am 1. April d.J. in den Ruhestand getreten.
Dieselbe bezieht weder Alters- noch Invalidenrente. In Anbetracht ihrer 15jährigen Dienstzeit beschließen die bürgerlichen Kollegien:
Die Hebamme Mast eine jährliche Rente von 75 Mark mit Wirkung vom 1. April 1910 ab zu verwilligen, vorbehältlich der Zustimmung der bürgerlichen Kollegien von Untermusbach, welche hiervon 2/3 zu zahlen hätten. 
Gemeinderat Kappler Schneider Bohnet Ziefle Frey
Bürgerausschuß Dölker Mast Schanz Wörner   

5. August 1910 
Auf Wunsch der Gemeinde Kälberbronn wird der Bau einer gemeinsamen Straße zwischen Kälberbronn und Obermusbach beschlossen.   

10. August 1910 
Von verschiedenen Bürgern wurde angeregt den nunmehr seit 20 Jahren hier wohnenden Emil Hamma von Stuttgart als Ehrenbürger in die hiesige Gemeinde aufzunehmen.
Vom Gemeinderat wurde beschlossen:
Den Emil Hamma von Stuttgart in Anbetracht der während seines langjährigen Aufenthalts hier freundschaftlichen Verhältnisses mit den hiesigen Bewohnern, als Ehrenbürger in die hiesige Gemeinde aufzunehmen und demselben eine Ehrenbürgerrechtsurkunde zu übereichen.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Ziefle Frey    

12. September 1910 
Die Kgl. Forstverwaltung beabsichtigt vom Staatswald Frutenhof durch den Obermusbacher Wald einen Holzabfuhrweg bis zur Vicinalstraße Obermusbach – Klosterreichenbach zu bauen.      

11. Oktober 1910  
Der seitherige Waagmeister Finkbeiner hat wegen Krankheit diese Stelle aufgegeben, von den vereinigten Kollegien soll ein neuer Waagmeister und ein Stellvertreter gewählt werden.
Gewählt wurde mit sämtlichen Stimmen als Waagmeister Ochsenwirth Breuning, als Stellvertreter Amtsdiener Oesterle.
Dieselben erklären die Wahl anzunehmen. Unterschrift Eugen Breuning Georg Oesterle
Das Waaggeld soll wie bisher weiter bezahlt werden für
1 St Rindvieh 50 Pfg
1 St Kalb oder Schwein 20 Pfg
wobei der hälftige Betrag dem Waagmeister bzw Stellvertreter zufällt.
Die Gewählten wurden sofort vor versammelten Kollegien verpflichtet.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle Frey
Bürgerausschuß Dölker Mast Schanz Wörner   

5. April 1911 
Ein Erlaß der Kgl. Oberamts bestimmt, daß entlang der Ochsenwirtschaft hier, die Straße durch Beschotterung in der Weise erhöht wird, daß das Wasser in die gegenüber liegende Straßenkandel abfließt.
Nach eingehender Beratung wurde vom Gemeinderat beschlossen:
Die Straße der Ochsenwirtschaft entlang mit Kalksteinschotter in angegebener Weise zu erhöhen u. die Beifuhr in Bälde im Akord zu vergeben.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle Frey   

10. Mai 1911 
Die Gemeinde hat als Beitrag zur Wasserleitung von der Kgl. Staatsregierung 800 Mark erhalten, welcher Betrag laut Erlaß der Kgl. Kreisregierung vom 15. Febr. 1907 zur außerordentlichen Schuldentilgung zu verwenden sind.
Beschlossen wird:
Der Oberamtspflege Freudenstadt an der Wasserleitungsschuld 1500 M heimzuzahlen und die Gemeindepflege zur sofortigen Zahlung anzuweisen. Die Anutiätenberechnung soll dem entsprechend geändert werden.
Gemeinderat Kappler Braun Schneider Bohnet Ziefle
Bürgerausschuß Dölker Mast Schanz Wörner Wurster    

20. Mai 1911 
Im hiesigen Arestlokal ist 1 neues Leintuch und 2 neue Teppich erforderlich ferner soll die Uniformierung des Polizeidieners, der bisher nur Waldschützuniform hat. anders erfolgen.
Beschlossen wird:
2 Teppich und ein neues Leintuch in das Arestlokal anzuschaffen, dem Polizeidiener einen Waffenrock, eine Mütze und ein Seitengewehr zu kaufen.   

20. Mai 1911 
Die Gemeindekollegien von Untermusbach haben in einer Eingabe an das K. gem. Oberamt den Antrag gestellt, daß die Schulverbandsatzungen in der Weise abgeändert werden, daß die Gemeinde Untermusbach Alleineigentümer in des alten Schulhauses sei und die von den Vertretern von Obermusbach gestellte Bedingung, wonach der von E der dortigen Gemeinde beschlossene Einbau eines Ratszimmer zwar gestattet, aber bei einem eventuellen späteren Bedürfniß wieder zu Schulzwecken verwendet werden könne, aufgehoben werden soll.
Von den anwesenden Kollegien wird erwähnt daß die Kollegien von Untermusbach dem Beschluß vom 7. Mai 1907 wonach das Schulgebäude nicht aber der Schulgarten zu 1/3 in das Eigentum der Gemeinde Obermusbach übergehe, zugestimmt haben.
Beschlossen wird: Den Antrag wonach die hiesige Gemeinde auf ihren Anteil zu 1/3 am alten Schulgebäude verzichten soll, nicht anzunehmen. Dagegen den Einbau eines Rathzimmers in das alte Schulhaus zu genehmigen, jedoch zu bestimmen, daß falls für spätere Zeiten wieder eine Erweiterung der Schule notwendig würde, diese Räume wieder zur Verfügung gestellt würden, mit der Begründung, daß das ganze Schulhaus durch den Umbau an welcher die hiesige Gemeinde auch viel zahlte, bedeutend an Wert gewonnen hat.
Gemeinderath Ziefle Bohnet Braun Kappler
Bemerkung: Am 2. Sept. 1911 wird diese Angelegenheit nochmals behandelt. Die Gemeinde Obermusbach verzichtet unter Bedingungen auf ihr Eigentumsrecht.    

16. Juni 1911 
Herrn Koppenhöfer in Stuttgart bietet für die Wohnung im hiesigen Rathaus auf die Dauer von 5 Jahren 100 Mark jährlich Miete und bittet um Einrichtung von 2 elektrischen Lampen.
Vom Gemeinderat wird beschlossen:
Dem Herrn Kappenhöfer die Wohnung auf 5 Jahre zu vermieten um den jährlichen Preis von 100 M und einen Mietvertrag in Bälde herzustellen. Zwei elektrische Lampen sollen in der Wohnung eingerichtet werdn.   

26. August 1911 
Das starke Auftreten der Feldmäuse in diesem Sommer schädigt die Feldbesitzer sehr, es wird daher von den bürgerlichen Kollegien beschlossen:
Zur Bekämpfung des Mäuseschadens 1/2 Zentner vergifteten Strichninhafer auf Rechnung der Gemeindepflege kommen zu lassen und denselben unter den Bürgern zu verteilen.   

2. Februar 1912 
Die Gemeinde Margrethausen bei Ebingen hat durch das Erdbeben am 16. November großen Schaden erlitten und sucht in einem vom 8. Januar 1912 datierten Schreiben um einen Beitrag nach.
Vom Gemeinderat wird beschlossen:
Von Seiten der Gemeindepflege keinen Beitrag zu verwilligen, dagegen den Amtsdiener zu ermächtigen eine Sammlung durch freiwillige Beiträge zu Gunsten der Gemeinde Margrethausen vorzunehmen.  

13. Juni 1912 
Zur Bestreitung der Schulhausbaukosten wurden mit Genehmigung der Kgl. Kreisregierung vom 27. August 1909 No. 6863 bei der Obeamtssparkasse Freudenstadt 15000 Mark aufgenommen, zurückzahlbar vom Jahr 1914 an in 30 Anutiäten.
Nach diesem Erlaß sind etwaige Staatsbeiträge zur außerordentlichen Schuldentilgung zu verrechnen.
Verwilligt wurden 600 Mark.
Von den bürgerlichen Kollegien wird beschlossen:
1. Von dieser Schuld mit 15000 M den Betrag von 1000 M abzutragen und den Rest mit 14000 M in 30 Anutiäten, beginnend am 1. April 1915, zurück zu zahlen.
2. Um Genehmigung hierzu nachzusuchen.
Gemeinderath Ziefle Frey Bohnet Braun Kappler
Bürgerausschuß Dölker Mast Schanz Wörner Breuning Wurster   

12. Juli 1912 
Vom Gemeinderat wird beschlossen, den Elektrizitätszähler im Rathaus käuflich zu erwerben, sofern das Elektrizitäthswerk mindestens eine Garantie für 5 Jahre leitet.
Gemeinderath Frey Schneider Bohnet Braun Kappler   

8. Oktober 1912 
Bei der heutigen Sitzung wurden oberamtlichen Auftrage zufolge die durchschnittlichen Jahresverdienste landwirtschaftlicher Arbeiter besprochen und dabei festgesetzt.
Für männliche Versicherte über 20 Jahre 680 Mark
Für weibliche Versicherte über 20 Jahre 480 Mark
Für männliche Versicherte von 16 – 20 Jahre 550 Mark
Für weibliche Versicherte von 16 – 20 Jahre 400 Mark
Für männliche Versicherte von 14 – 16 Jahre 250 Mark
Für weibliche Versicherte von 14 – 16 Jahre 200 Mark
Für männlichen Versicherten über 20 Jahre 680 Mark
Für männliche Kinder unter 14 Jahre 150 Mark
Für weibliche Kinder unter 14 Jahre 100 Mark   
Gemeinderat Kapler Schneider Ziefle Bohnet  

Hiermit ist das Gemeindeprotokollbuch geschlossen. 

Ermittelt und aufgeschrieben von Hans Rehberg.

Letzte Änderung am 21.12.21