Haus Nr. 21 Rehberg

Geschichte des Hauses Finkbeiner / Rehberg
– die alte Nr. 21 –

Das Haus Klosterstraße 17 wurde 1892 durch den Schuhmacher Johannes Finkbeiner aus Erzgrube und seiner Ehefrau Barbara Mast aus Untermusbach erbaut.
Johannes Finkbeiner entstammt der großen Baiersbronner Finkbeiner-Sippe, der auch ein Märchen geschrieben wurde.

Grundstückkauf 1892
Grundstück 1892 von Andreas Wörner gekauft
Ausschreibung Hausbau 1892
Ausschreibung Hausbau 1892
Haus Foto von 1920
Haus Foto von 1920

Das einstöckige Gebäude hatte einen wohn- und einen landwirtschaftlichen Teil. Im Wohnteil befand sich die Schuhmacherwerkstatt von Johannes Finkbeiner. Zum Haus gehörten etwa 1 ha Wiesen und Ackerland. Dem Ehepaar Finkbeiner wurden 5 Kinder geschenkt, von denen zwei als Kleinkinder verstarben. 

Anzeige Arbeitersuche 1899
Anzeige Arbeitersuche 1899

Im Jahr 1899 war das Schuhgeschäft in Obermusbach offensichtlich so rentabel, dass eine zusätzliche Arbeitskraft notwendig wurde. Ob ein Gehilfe eingestellt wurde ist nicht bekannt.

Gedenktafel der 1. Weltkrieg-Gefallenen
Gedenktafel der 1. Weltkrieg-Gefallenen

Der älteste Sohn Christian Finkbeiner, *02.Mai 1894 fiel 20jährig im 1. Weltkrieg während der Winterschlacht in den Masuren. Er ist am 14.2.1915 auf dem Hauptverbandsplatz in Schnepien gestorben.
Die Kinder Georg Finkbeiner und Berta Finkbeiner fanden ihren Wohnsitz in Schramberg-Sulgen. Nach dem frühen Tod der Ehefrau verheiratete sich Johannes Finkbeiner 1908 mit Christine Keck aus Hallwangen. Die Familie vergrößerte sich um Tochter Marie Finkbeiner und Sohn Friedrich.
Kurz nach der Geburt von Sohn Friedrich verstarb Johannes Finkbeiner im Jahre 1910. Seine Witwe führte nun im Haus bis zu ihrem Tod im Jahr 1938 einen kleinen Gemischtwarenladen.

Lieferschein Gemischtwarenhandlung 1907
Lieferschein Gemischtwarenhandlung 1907


Sohn Friedrich wurde – obwohl er den Beruf des Zimmermanns erlernt hatte – stets der „Schuhmacher Frieder“ genannt.
Vor seiner Heirat mit Käthe Züfle aus Untermusbach im Jahre 1938 übernahm
Friedrich Finkbeiner das Haus und erweiterte den Wohnraum für seine Familie durch Einfügung eines Stockwerkes. Geboren wurden im Haus die Kinder Herbert, Renate und Heidi.
Bis 1964 betrieb die Familie im Hause noch eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft mit 2 Kühen, einem Schwein und Hühnern.

Zweistöckig 1942
Zweistöckig 1942
Einquartierung 1949
Abrechnung Einquartierung französischer Soldaten 1949


Für seinen Weg zur Arbeit hatte Friedrich ein Motorrad, das leider nach dem Krieg gestohlen wurde. Hierzu die kleine Geschichte.

Haus Nr. 21 um 1958
Haus Nr. 21 um 1958

Der Sohn Herbert Finkbeiner baute für seine Familie 1968 das Dachgeschoss aus, verließ aber nach dem Bau eines Eigenheimes 1976 das Elternhaus. Tochter Renate Frey lebt mit ihrer Familie in Untermusbach.

Haus 1968
Haus 1968

Im Jahr 1983 verheiratete sich Tochter Heidi Finkbeiner mit Hans Rehberg aus Bad Salzuflen – Retzen und übernahm 1985 das Gebäude Klosterstr. 17 von ihren Eltern. Es folgte eine Generalsanierung, bei der auch der landwirtschaftliche Gebäudeteil unterkellert und zu Wohnraum umgebaut wurde.

Haus 2008
Haus 2008

1993 bzw. 1995 verstarben Friedrich und Käthe Finkbeiner. Das Ehepaar Rehberg bewohnt bis heute das Haus, hat es im Jahr 2017 jedoch an ihren Sohn Stefan Rehberg übergeben.

In den Jahren 2018/19 erfolgte durch Stefan Rehberg eine grundlegende energetische Sanierung.

Haus Nr. 21 im Jahr 2019
Haus Nr. 21 im Jahr 2019

Im Jahre 2021 hat sich im Stockerbach, in der Wiese hinter dem Haus, eine Biberfamilie angesiedelt. Zwischenzeitlich ist der Bach aufgestaut, die Wiese überschwemmt und ein großer Teil der hohen Bäume gefällt.

Biber an der Futterstelle
Biber an der kurzzeitigen Futterstelle. Äpfel sind eine Lieblingsspeise, dies erfordert einen besonderen Schutz der Apfelbäume. Sonst fällt er sie.

Bericht von Hans Rehberg

Letzte Änderung am 24.12.23