Geschichte des Hauses Finkbeiner / Rehberg
– die alte Nr. 21 –
Das Haus Klosterstraße 17 wurde 1892 durch den Schuhmacher Johannes Finkbeiner aus Erzgrube und seiner Ehefrau Barbara Mast aus Untermusbach erbaut.
Johannes Finkbeiner entstammt der großen Baiersbronner Finkbeiner-Sippe, der auch ein Märchen geschrieben wurde.
Das einstöckige Gebäude hatte einen wohn- und einen landwirtschaftlichen Teil. Im Wohnteil befand sich die Schuhmacherwerkstatt von Johannes Finkbeiner. Zum Haus gehörten etwa 1 ha Wiesen und Ackerland. Dem Ehepaar Finkbeiner wurden 5 Kinder geschenkt, von denen zwei als Kleinkinder verstarben.
Im Jahr 1899 war das Schuhgeschäft in Obermusbach offensichtlich so rentabel, dass eine zusätzliche Arbeitskraft notwendig wurde. Ob ein Gehilfe eingestellt wurde ist nicht bekannt.
Der älteste Sohn Christian Finkbeiner, *02.Mai 1894 fiel 20jährig im 1. Weltkrieg während der Winterschlacht in den Masuren. Er ist am 14.2.1915 auf dem Hauptverbandsplatz in Schnepien gestorben.
Die Kinder Georg Finkbeiner und Berta Finkbeiner fanden ihren Wohnsitz in Schramberg-Sulgen. Nach dem frühen Tod der Ehefrau verheiratete sich Johannes Finkbeiner 1908 mit Christine Keck aus Hallwangen. Die Familie vergrößerte sich um Tochter Marie Finkbeiner und Sohn Friedrich.
Kurz nach der Geburt von Sohn Friedrich verstarb Johannes Finkbeiner im Jahre 1910. Seine Witwe führte nun im Haus bis zu ihrem Tod im Jahr 1938 einen kleinen Gemischtwarenladen.
Sohn Friedrich wurde – obwohl er den Beruf des Zimmermanns erlernt hatte – stets der „Schuhmacher Frieder“ genannt.
Vor seiner Heirat mit Käthe Züfle aus Untermusbach im Jahre 1938 übernahm
Friedrich Finkbeiner das Haus und erweiterte den Wohnraum für seine Familie durch Einfügung eines Stockwerkes. Geboren wurden im Haus die Kinder Herbert, Renate und Heidi.
Bis 1964 betrieb die Familie im Hause noch eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft mit 2 Kühen, einem Schwein und Hühnern.
Für seinen Weg zur Arbeit hatte Friedrich ein Motorrad, das leider nach dem Krieg gestohlen wurde. Hierzu die kleine Geschichte.
Der Sohn Herbert Finkbeiner baute für seine Familie 1968 das Dachgeschoss aus, verließ aber nach dem Bau eines Eigenheimes 1976 das Elternhaus. Tochter Renate Frey lebt mit ihrer Familie in Untermusbach.
Im Jahr 1983 verheiratete sich Tochter Heidi Finkbeiner mit Hans Rehberg aus Bad Salzuflen – Retzen und übernahm 1985 das Gebäude Klosterstr. 17 von ihren Eltern. Es folgte eine Generalsanierung, bei der auch der landwirtschaftliche Gebäudeteil unterkellert und zu Wohnraum umgebaut wurde.
1993 bzw. 1995 verstarben Friedrich und Käthe Finkbeiner. Das Ehepaar Rehberg bewohnt bis heute das Haus, hat es im Jahr 2017 jedoch an ihren Sohn Stefan Rehberg übergeben.
In den Jahren 2018/19 erfolgte durch Stefan Rehberg eine grundlegende energetische Sanierung.
Im Jahre 2021 hat sich im Stockerbach, in der Wiese hinter dem Haus, eine Biberfamilie angesiedelt. Zwischenzeitlich ist der Bach aufgestaut, die Wiese überschwemmt und ein großer Teil der hohen Bäume gefällt.

Bericht von Hans Rehberg
Letzte Änderung am 24.12.23